Passend zu den ersten warmen Tagen des Jahres und dem Start in die Grillsaison veröffentlichte die Stiftung Warentest ihre Testergebnisse zu Grillkohle und Briketts. Die Warentester nahmen 15 Produkte auf den Prüfstand, darunter achtmal Holzkohle, fünfmal Hohlzkohlebriketts und zweimal Kokosbriketts. Mehr als die Hälfte davon schnitt „gut“ ab, fünf waren „befriedigend“, eines „ausreichend“.
Doppelter Testsieger
Sowohl bei der Kohle als auch bei den Holzkohlebriketts landete die Ware vom Hersteller Profagus auf dem vordersten Platz. Beide kosteten 2,80 €/kg. Das preisgünstigste „gute“ Produkt im Test war die „Flammenco Qualitäts Grill-Holzkohle“ von DHG für 2,33 €/kg.
Am schnellsten glühten im Kugelgrill die Holzkohlen von Lotus und Nero nach 18 Minuten. Die Briketts von Nero und beide Produkte von McBrikett brauchten dagegen gar die doppelte Zeit. Auch im Anzündkamin wurde getestet: Hier schafften es alle deutlich schneller. Die Kohlen von Profagus, DHG und Alschu-Chemie waren so schon in weniger als zehn Minuten heiß.
Alle Kohlen und auch fast alle Briketts brachten es auf mehr als 300 °C, die Kohlen von Edeka und Nero sogar auf über 400 °C. Die Kokosbriketts sowie die Briketts von Alschu-Chemie blieben darunter, was für Wurst und Gemüse reicht, für knusprige Steaks nach Ansicht der Tester aber eng werden könnte.
Mit „ausreichend“ bildeten die Holzkohlebriketts von Alschu-Chemie das Schlusslicht im Test. Neben Kohle enthalten sie fast 10 % Sand, Steinchen und Schlacke, die dort nicht hineingehören. Beim Anzünden rochen sie unangenehm.
Auf fast allen Verpackungen ist inzwischen zu lesen, welches Holz darin steckt und woher es kommt. Ausnahme: die Ware von Alschu-Chemie und die Briketts von Pol-Gartenholz BBQ. In der Weber-Kohle fand sich nicht angegebenes Akazienholz. Hinweise auf illegal geschlagenes Tropenholz gab es bei keinem Produkt.
Wer sich für Briketts aus Kokosnusschalen entscheidet, etwa um sicherzugehen, dass Grillkohle nicht aus Tropenholz besteht, braucht etwas Zeit zum Einheizen. Die von McBrikett halten aber mehr als zwei Stunden mindestens 180 °C warm, länger als alle Kohlen und Holzkohlebriketts. Die Kokosbriketts von Weber erhielten ein „gut“, die von McBrikett ein „befriedigend“. Mit 3,25 € und 3,35 €/kg gehören sie zu den teureren im Test.
Kohle oder Briketts?
Ob Kohle oder Briketts die erste Wahl sind, hängt von eigenen Vorlieben ab, aber auch vom Anlass. Kohle glüht meist schneller und heißer, aber kürzer – optimal für eine schnelle Grillmahlzeit. Briketts brauchen beim Anzünden mehr Zeit, halten die Temperatur dafür länger und eignen sich gut für längere Grillabende.
Weitere Tipps:
- Anzündhilfen aus Holzwolle und Wachs sind praktisch. Paraffinwürfel dagegen stinken oft.
- In einem Anzündkamin – das ist ein Metallzylinder, der zum Vorheizen in den Grill gestellt wird – glühen Kohle und Briketts deutlich schneller und gleichmäßig vor.
- Durch Klappen und Schieber lässt sich an Grills die Luftzufuhr steuern. Je mehr Sauerstoff desto heißer und zügiger verglüht Kohle.
- Profis richten unter dem Rost verschiedene Schichten und somit Hitzezonen ein. Über einem höheren Gluthaufen braten sie Grillgut scharf an, über einem niedrigeren gart es langsamer durch.
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