Die Äste, die der Baum für sein Wachstum dringend braucht, sind bei der späteren Holzverwendung ein wesentliches Qualitätsmerkmal.
Die meisten Laubbäume reinigen sich als Totastverlierer durch den entsprechenden Dichtstand in der Jugendphase selbst. Bei den totasthaltenden Baumarten, wie zum Beispiel bei der Vogelkirsche, oder Nadelbäumen wie Fichte und besonders der Douglasie kann eine Ästung ausgewählter Stämme sinnvoll sein, wenn Wertholz produziert werden soll.
Das Entfernen von toten Ästen (Trockenästung) kann das ganze Jahr über erfolgen. Wenn durch die Ästung in die lebende Krone des jungen Baumes eingegriffen wird (Grünästung), muss während der Vegetationszeit auf die empfindliche Rinde geachtet und ausreißende Äste vermieden werden. Die Grünästung erfolgt am besten im Spätwinter oder im Sommer. Der Baum kann die Wunden so schnell verharzen bzw. überwallen. Die Astdurchmesser bei der Grünästung sollten unter 3 cm liegen. Aufgrund der Gefahr von Pilzbefall im Winter dürfen Douglasien nur in der Vegetationszeit geastet werden. Ähnliches gilt für die Vogelkirsche.
Astungstechniken gibt es viele. Allen gemein ist die Regel, dass der Ast vor dem sogenannten „Astkragen“ mit einem scharfen Werkzeug sauber abgeschnitten wird (keine Stummel stehen lassen). So kann der Baum die geschaffene Wunde schnell überwallen und die Gefahr von Fäulnis eindämmen.