Die bei uns heimische Sommer- und Winterlinde besitzt aufgrund des harten und verholzten Perikarps (Fruchtgehäuse) eine ausgeprägte Keimhemmung. Zum Abbau der Keimhemmung ist eine sogenannte Stratifizierung erforderlich. Hierzu werden die Samen beider Arten Ende September 24 Stunden gewässert. Dabei gibt man die Samen in einen Stoffbeutel und beschwert sie in einem Wasserbehälter. Nach dem Wässern werden die Samen mit Sand vermischt (ein Teil Samen auf zwei Teile Sand). Dann wird dieses Gemisch vier Wochen in einer offenen Kiste warm (20 bis 25 °C) gelagert. Darauf folgt die Kaltphase bei ca. 5 °C, wofür sich beispielsweise ein Kühlschrank eignet. Das Gemisch ist einmal in der Woche umzurühren und leicht zu befeuchten. Bei Verwendung von zu viel Wasser beginnt das Saatgut zu schimmeln. Daher sollte man das Saatgut immer nur handfeucht halten. Im Februar/März zeigen sich dann in der Kiste die ersten Keimspitzen, sodass der Samen dann mit dem Sand gesät werden kann.