Bei dem abgebildeten Laubenbaum handelt es sich um eine Esche. Der auf ihr gefundene Fruchtkörper stammt vom Zottigen Schillerporling (Inonotus hispidus). Typischerweise tritt der Pilz als Wundparasit über Astabbrüche, Ästungswunden oder sonstige Verletzungen in den Holzkörper ein und verursacht hier eine schwammige Weißfäule. Die betroffenen Baumteile behalten ihre Festigkeit relativ lange, sodass man den Befall, wie auch in diesem Beispiel, erst bei Erscheinen des Fruchtkörpers erkennt. Diese Fruchtkörper sind einjährig, 20 bis 30 cm breit und bis zu 8 cm dick, oberseits von einem zottigen Filz bedeckt (daher der deutsche Name). Anfangs sind sie gelb-rostrot und verfärben sich über rostbraun zu dunkelbraun. Nach dem Absterben im Winter sind sie dann schließlich schwarz verfärbt und trocknen ein. Häufig bleiben die Fruchtkörper dann bis zum Frühjahr des nächsten Jahres am Baum hängen. Während des Wachstums scheidet der junge Fruchtkörper über Porenkanäle große Mengen Flüssigkeit aus. Die Art der Wasserabgabe, die auch bei Pflanzen beobachtet werden kann, bezeichnet man als Guttation, die Tropfen als Guttationstropfen.
Das Auftreten von Fruchtkörpern muss für jeden Baumbesitzer ein Warnsignal sein! Die Fäule ist weit fortgeschritten und der Pilz verlässt über seine Fruktifikationsorgane die Wirtspflanze nach dem Motto: „Hier ist für mich nicht mehr viel zu holen.“ Gerade Weißfäule ist dabei nicht zu unterschätzen. Stärkere mechanische Belastung führt zum spontanen Bruch. Befallene Stammteile oder Äste sollten schnellstmöglich aufgrund der Unfallgefahr im Zuge der Verkehrssicherungspflicht entfernt werden.