Zaun um Waldfläche zulässig?

Sämtliche Grundstücke innerhalb eines gemeinschaftlichen Jagdbezirkes, die weder kraft Ge-setzes (Wohngebäude, Hofräume, Hausgärten, Friedhöfe, Bundes­auto­bahnen und Kleingartenanlagen) noch kraft ausdrücklicher jagdbehördlicher Anordnung einen befriedeten Bezirk darstellen, bilden die rechtlich bejagbaren Flächen eines Genossenschaftsjagdbezirkes. Auf ihre konkrete Bejagbarkeit und auf ihre Erreichbarkeit für das Wild kommt es nicht an. Auch der Eigentümer einer vollständig eingezäunten Fläche hat somit Anspruch auf Auskehrung des flächenanteiligen Reinertrages der Jagdnutzung und auf Wildschadenersatz.

Das wilddichte Einzäunen von Wiesenflächen ist bau- und landschaftsrechtlich problematisch und sollte im Einzelfall bei der Unteren Landschaftsbehörde hinsichtlich seiner Zulässigkeit überprüft werden. Jedenfalls können auch für derartige Flächen anteilige Jagdpacht und Wildschadenersatz verlangt werden.
Jagdrechtlich ist es nicht zulässig, derartige Grundstücke vorübergehend oder dauerhaft aus dem Jagdkataster herauszunehmen.

Allerdings können Grundflächen, die gegen ein Ein- und Auswechseln von Wild – ausgenommen Federwild, Wildkaninchen und Raubwild – dauernd abgeschlossen sind, von der Unteren Jagd­behörde ganz oder teilweise zu befriedeten Bezirken erklärt werden. Von einer solchen Möglichkeit wird eine Jagdbehörde jedoch nur in begründeten Ausnahmefällen, zum Beispiel bei Baumschulen, Gebrauch machen.
Erst und nur dann, wenn eine Fläche zum befriedeten Bezirk erklärt worden ist, scheidet sie aus dem Grundstücksbestand des Jagdkatasters aus, sodass der
Eigentümer dieses Grundstückes bezogen auf diese Fläche seine Rechtsstellung als Jagdgenosse verliert.