Wurzelabrisse und Quetschungen durch Befahrungen im Bereich der Wurzelanläufe sind oftmals Eintrittspforten für den Wurzelschwamm, der im Stamm eine Kernfäule (Rotfäule) verursacht. Fichten reagieren auf mechanische Verletzungen der Rinde durch Verharzen. Die Wunde trocknet aus und der Überwallungsvorgang beginnt. Dessen Geschwindigkeit und Effektivität ist abhängig von der Größe und Struktur des Rindenschadens. Größere Verletzungen können durch den Baum oft nicht mehr gegen die Besiedlung von Pilzen, zumeist durch den Blutenden Schichtpilz, abgeschottet werden. Der Pilz folgt dem austrocknenden Holz in den Stamm.
Bei der Verwendung eines Wundverschlussmittels, das teuer und daher in der Forstwirtschaft eher eine Ausnahme ist, geht es demnach weniger um die aktive Bekämpfung des Pilzes als vielmehr um das Stoppen des Trocknungsvorganges und des Infektionsrisikos. Daher muss das Mittel nach der Verwundung sehr schnell aufgetragen werden und jede Wunde für den Verschluss mit der Paste vorbereitet sein.
Die derzeit zugelassenen Mittel sind dem aktuellen Pflanzenschutzmittelverzeichnis Forst (Teil 4) zu entnehmen. An Alleebäumen wurden positive Erfahrungen mit lichtundurchlässiger Kunststofffolie zur Förderung des Wundgewebes gemacht.