Außerhalb des Waldes aufforsten?

Die Wiederaufforstungspflicht ist wesentlicher Bestandteil der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft in Deutschland. Kahlflächen und stark verlichtete Waldbestände sind daher innerhalb von zwei Jahren wieder aufzuforsten oder zu ergänzen. Die Wiederaufforstungspflicht gilt bei einem Grundstücksverkauf auch für den Rechtsnachfolger.

In Deutschland soll die Waldfläche erhalten bleiben. Der Gesetzgeber verbietet die Umwandlung von Wald in eine andere Nutzungsart (etwa Grünland) jedoch nicht generell. Er möchte aber sicherstellen, dass sein Ziel der Walderhaltung, zum Beispiel durch Aufforstungen an anderer Stelle, erreicht wird. Daher ist für die Umwandlung von Waldflächen in eine andere Nutzungsart wie etwa Grünland eine Genehmigung erforderlich. Dies gilt auch für Waldflächen, auf denen zurzeit keine Bäume stehen. Wälder dürfen nur dann in eine neue Nutzungsart überführt werden, wenn das Interesse an der Waldumwandlung stärker ist, als die öffentlichen Interessen zur Erhaltung des Waldes. Der Verlust des Waldes muss in jedem Fall ausgeglichen werden.

Die Regionalforstämter des Landesbetriebes Wald und Holz NRW bewerten im Genehmigungsverfahren unterschiedliche Gesichtspunkte. Die Vielzahl und Kombination der unterschiedlichen Gegebenheiten macht es unmöglich, pauschale Aussagen über eine Genehmigungsfähigkeit zu treffen. Im Einzelfall ist zu entscheiden, ob die neue Nutzungsart auf die Dauer für das Gemeinwohl von größerer Bedeutung ist. Die Regionalforstämter beraten hierzu die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer und klären Fragen zur konkret geplanten Waldumwandlung sowie den erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen.