Zunächst ist zu bedenken, dass die Lebensraumansprüche von Karpfen und Forellen grundsätzlich sehr unterschiedlich sind. Während die kälteliebenden Forellen Wassertemperaturen von 10 bis 16 °C (maximal 18 °C) bevorzugen, liegt die ideale sommerliche Wassertemperatur eines Karpfenteiches bei warmen 20 bis 25 °C. Da Karpfen ihre Nahrung am Gewässergrund durch sogenanntes Gründeln aufsuchen, kann es bei höheren Besatzdichten von Karpfen zur Eintrübung des Wassers kommen, dies ist wiederum für die Forellenhaltung nicht optimal. Aus diesen Gründen rate ich von einem „Mischbesatz“ der beiden genannten Fischarten ab.
Wenn Sie dennoch das Artenspektrum Ihres Forellenteiches erweitern möchten, könnten Sie das am besten mit dem zusätzlichen Besatz des heimischen Europäischen Edelkrebses (Astacus astacus) tun, hier gibt es die Faustformel von ein bis zwei Krebsen pro Meter Uferlänge. Bezüglich der Besatzdichte von Forellen ist zu sagen, dass diese stark von der Wasserquantität und -qualität abhängig ist.
Wir raten Ihnen, zunächst ca. 150 bis 200 Forellensetzlinge (14 bis 18 cm, ca. 50 g/Stück) in Ihren Teich zu setzen. Bei einem täglichen Futterbedarf von 1,5 % des Lebendgewichts und einem Futterquotient von 1,0, erreichen diese Fische nach ca. sechs bis neun Monaten ihr Schlachtgewicht von 300 bis 400 g. Nach einem erfolgreich verlaufenen Probe-Durchgang könnten Sie die Besatzdichte auf fünf Stück pro m² Teichfläche erhöhen. Wie bereits erwähnt, ist diese Besatzdichte jedoch nur möglich, wenn alle Parameter (etwa Wassertemperatur, pH-Wert, Sauerstoffgehalt usw.) ideal sind.
Wenn Sie in Zukunft tiefer in die Materie Forellenzucht/-haltung einsteigen möchten, erhalten Sie in der einschlägigen Literatur sicher wertvolle Tipps.
(Folge 22-2019)