Zuchtschafe der Rassen Schwarzköpfiges Fleischschaf und Texelschafe sind in Nordrhein-Westfalen weitverbreitet. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Tageszunahmen erfreuen sich diese Fleischschafrassen großer Beliebtheit. Durch die Kreuzung werden positive Eigenschaften wie die Robustheit und Marschfähigkeit der Schwarzköpfe mit der hervorragenden Fleischqualität der Texelschafe kombiniert.
Die Hauptlammzeit erfolgt von Dezember bis Februar. Tageszunahmen von 400 bis 500 g sind bei beiden Ausgangsrassen keine Seltenheit. Bei solch frohwüchsigen Rassen und einem reichhaltigen Nährstoffangebot durch Muttermilch sowie Weideaufwuchs und Kraftfutter ist es durchaus möglich, dass die ersten Lämmer schon ab einem Alter von etwa drei Monaten die Schlachtreife erreicht haben. Um dies herauszufinden, empfiehlt es sich, die vorgesehenen Schlachtlämmer in regelmäßigen Abständen zu wiegen und rechtzeitig einem oder auch mehreren Vermarktern anzubieten. Beim Schafzuchtverband in Paderborn können organisierte Schafhalter Listen von Händlern anfordern.
Nach Informationen von Vermarktern verlangt der Konsument vollfleischige Lämmer mit einer leichten Fettabdeckung. Lämmer mit einem Lebendgewicht bis zu 42 kg lassen sich hervorragend am Markt platzieren. Die Ausschlachtung dieser Rassen erreicht gemäß Rassebeschreibung der Schafzüchtervereinigung 48 bis 50 %. Der Schlachtkörper wiegt somit maximal 21 kg.
Wird diese Grenze jedoch überschritten, ist mit Preisabschlägen zu rechnen. Begründet wird dies von den Aufkäufern mit einer zunehmenden Verfettung und zu großen Teilstücken. Preislich kann man sich an den regelmäßig auf den Marktseiten im Wochenblatt veröffentlichten Notierungen für Mastlammfleisch orientieren. Seit 2013 werden an Schlachthöfen ständig mehr als 5 €/kg Schlachtgewicht erzielt.
Junge Schlachttiere dürfen erst dann nicht mehr als "Lamm" vermarktet werden, wenn der erste bleibende Schneidezahn das Zahnfleisch durchbrochen hat. Dies ist nach Gerhard Fischer, Tierzuchtexperte aus Baden-Württemberg, im Alter von 12 bis 16 Monaten der Fall.
Wird der vorweg beschriebene Zeitpunkt jedoch verpasst, so bleibt Ihnen - um Preisabschläge zu vermeiden - die Direktvermarktung der Schlachtlämmer an den Endkunden. Dies bietet sich insbesondere in Stadtnähe an. Es setzt jedoch voraus, dass in erreichbarer Nähe ein Schlachtbetrieb und Metzger ansässig ist, der Schafe verarbeiten kann und will. Mittlerweile gibt es schon mobile Unternehmer, die vor Ort schlachten und nach Kundenwunsch zerlegen und weiterverarbeiten.