Wochenblatt-Leser Albert M. in W. fragt: Ich halte Milchschafe. Als Futterration bekommen sie 57 % Hafer, 14 % Mais, 29 % Weizen und Mineralstoffe. Kann ich bei der Futterration statt Weizen Triticale füttern?
Michel Blechmann, Referent für Schafe und Damtiere, LWK NRW, antwortet: Da die aufgezählten Futtermittel in erster Linie als Energieträger zu bewerten sind, handelt es sich bei dieser Mischung nur um eine ergänzende Fütterung. Entscheidend für den Fütterungserfolg ist neben der Menge und Qualität vor allem die Kontinuität der Fütterung. Das heißt, Wiederkäuer wie Schafe sind auf eine gleichmäßige Fütterung angewiesen. Wenn nun eine hofeigene Futtermischung konzipiert wird, sollten die Bestandteile langfristig verfügbar sein und Wechsel vermieden werden.
Dennoch ist es möglich Weizen durch Triticale zu ersetzen. Da die Triticale eine Kreuzung aus Roggen und Weizen ist, handelt es sich hierbei ebenfalls um ein hochwertiges Futtermittel. Die oben beschriebene Ausgangsmischung enthält pro Kilogramm 11,0 MJ Umsetzbare Energie (ME) und 109 g Rohprotein (XP). Tauscht man in dieser Mischung nun den Anteil des Weizens gegen Triticale aus, enthält die Mischung 10,7 MJ ME und 104 g XP. Dieser Unterschied ist gering und kann vernachlässigt werden.
Falls es sich um hochleistende Milchschafe handelt, ist es ratsam, die Ration einschließlich Grundfutter berechnen zu lassen. Je nach Anzahl der Tiere und Betriebsgröße empfehlen sich hierfür Analysen der Einzelkomponenten. Meine Berechnung basiert auf Standardwerten.
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(Folge 38-2022)