Die hier vorgelegte Probe enthielt etwa 20 Exemplare des Brotkäfers Stegobium paniceum (L.). Der etwa 2 bis 4 mm große und rostrot bis braun gefärbte Brotkäfer ist ein Kulturfolger. Das heißt, er hält sich bevorzugt in der Nähe menschlicher Siedlungen auf. So hat dieser Käfer weltweite Verbreitung gefunden und ist einer unserer häufigsten Schädlinge in Haushalten, Drogerien und Vorratslagern. Die Larven des Brotkäfers ernähren sich von nahezu allen trockenen Lebens- oder Genussmitteln pflanzlicher Herkunft. Auch vor Verpackungsmaterialien machen die gefräßigen Larven nicht halt. Die geschlechtsreifen Käfer nehmen allerdings keine Nahrung mehr auf. Die Weibchen legen bis zu 100 Eier an den Nahrungsstoffen ab. In der Regel erscheint eine Generation pro Jahr, an Orten mit höheren Temperaturen können sich jedoch auch zwei bis drei Generationen entwickeln. Ausgehend von einem kleinen Anfangsbesatz können sich auf diese Weise recht schnell hohe Populationsdichten ergeben.
Die Tiere tauchen in dem unbewohnten Zimmer am Fenster auf, da sie sich zum Lichte hin orientieren, geschlüpft dürften sie aber woanders sein. Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist es also notwendig, die Brutstätte mit den Larven ausfindig zu machen. Als solche kommen längere Zeit nicht verwendete Lebensmittel infrage, die in Vorratskammern oder -schränken stehen. An Knäckebrot, Gebäck, Teigwaren, Mehlprodukte, Hülsenfrüchte, Nährmittel, Tee, Kaffeebohnen, Gewürze, geraspelte Schokolade und vieles mehr ist hier zu denken. Auch Kaff oder sonstiges Pflanzenmaterial, das bei Altbauten früher in Zwischendecken oder Hohlräume zur Isolierung gegeben wurde, kann infrage kommen. Wenn Sie die Brutstätte gefunden haben, sollten alle Käfer entfernt und befallene Lebensmittel vernichtet werden. Schränke, Schubladen, Regale sowie Ecken und Ritzen, in denen Käfer versteckt sein könnten, sind sorgfältig zu säubern. Und neue Nahrungsmittel sollten nur in wirklich dicht schließenden Gefäßen eingelagert werden. Eine chemische Bekämpfung ist nach Beseitigung der Käferbrutstätte zumeist nicht mehr erforderlich.
Ein Foto des Brotkäfers finden Sie in der Wochenblatt-Folge 38.