Wochenblatt-Leserin Yvonne R. in D. fragt: Jedes Jahr ab Februar tauchen die mitgesandten Käfer in unserer Küche auf, hauptsächlich an den Rauputzwänden. Worum handelt es sich dabei und wie werden wir sie wieder los?
Dr. Michael Klenner, Pflanzenschutzdienst, LWK NRW, antwortet: Die Probe enthielt einen Australischen Teppichkäfer (Anthrenocerus australis). Dieses Insekt aus der Familie der Speckkäfer (Dermestidae) erreicht eine Größe von etwa 2 bis 3,5 mm und ist von zumeist bräunlicher Farbe, wobei weißliche Borsten Zickzacklinien auf den Flügeldecken bilden. Die Larven sind stark behaart, von eher länglicher Gestalt und ausgezeichnet durch einen kräftigen Borstenschwanz am Hinterende.
Nahrung Keratin
Ernähren können sich die Larven von allen Materialien, die Keratin enthalten, also Wolle, Felle, Federn und Ähnlichem. Der Australische Teppichkäfer ist in den 1930er-Jahren erstmals in England aufgetaucht. Später gelangte er über die Niederlande auch zu uns.
Da die Larven Teppiche oder andere Wollmaterialien schädigen, sollten Sie infrage kommendes Material in Augenschein nehmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Befallsherde finden
Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist es unumgänglich, die Befallsherde ausfindig zu machen. Hierzu sollten Sie Gegenstände mit tierischen Fasermaterialien gründlich überprüfen, insbesondere längere Zeit nicht benutzte Möbel, Matratzen, Decken oder Teppichteile, die sich unter Möbeln befinden und mit dem Staubsauger schlecht zu erreichen sind.
Scharf umgrenzte Fraßstellen an feinerem Material sowie unregelmäßige Kahlstellen an gröberen Stoffen weisen auf Befall hin. Befallenes Material sollten Sie gründlich reinigen, im Freien ausklopfen oder auch – falls es sich um weniger wertvolles Material handelt – verwerfen.
... und möglichst entfernen
Durch ein Einfrieren in der Tiefkühltruhe können Sie die Käfer und Larven abtöten, für die Puppen und Eier reicht diese Behandlung aber unter Umständen nicht aus. Falls Sie nicht sicher sind, ob Eier oder Puppen sich in dem Material befinden, da die sich nicht bewegen, bleibt nur, das Material auch in der Folge noch im Auge zu behalten.
Sie könnten natürlich auch andere Bekämpfungsmethoden wählen, zum Beispiel eine Behandlung mit Insektiziden. Im Haus jedoch ist eine Bekämpfung zunächst ohne diese ratsam.
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(Folge 31-2023)