Das eingesandte Rosskastanienblatt zeigte Befall mit der Rosskastanien-Miniermotte Cameraria ohridella, ein etwa 5 mm kleiner, brauner Schmetterling mit weißen Querstreifen auf den Flügeln. Im Frühjahr schlüpft die erste Faltergeneration aus den im Falllaub überwinternden Puppen. Nach der Begattung legt jedes Weibchen 30 bis 40 Eier auf den Blättern ab. Die daraus schlüpfenden Larven verursachen während ihrer etwa dreiwöchigen Fraß- und Entwicklungszeit die charakteristischen braunen Miniergänge auf den Blättern. Dann verpuppen sie sich und nach weiteren zwei bis drei Wochen schlüpfen die Falter der zweiten Generation. In Mitteleuropa entwickelt die Rosskastanien-Miniermotte je nach Witterung drei bis vier Generationen pro Jahr. Bäume, die über Jahre unter Befall mit der Rosskastanien-Miniermotte leiden, sind geschwächt und werden anfällig für Pilze und Krankheitserreger.
Abgefallenes Laub regelmäßig und möglichst vollständig entfernen und vernichten ist die wirksamste und umweltfreundlichste Bekämpfungsmethode, mit der man die erneute Besiedlung der noch vorhandenen Blätter mit der nächsten Raupengeneration zumindest reduzieren kann. Insbesondere im Herbst muss das Kastanienlaub dann vollständig, auch unter Büschen und Hecken im Garten, beseitigt werden. Dadurch wird der Befall im nächsten Frühjahr deutlich verringert Bei der Kompostierung im Hausgarten empfiehlt es sich, das Laub zunächst mit dem Rasenmäher oder einem Schredder zu zerkleinern. Außerdem sollte es auf dem Kompost mit einer Erdschicht oder anderen Materialien gut abgedeckt werden, damit die Falter keine Möglichkeit haben, um doch noch zu schlüpfen.