Wochenblatt-Leserin Nadine D. fragt: Seit ein paar Wochen finden wir vermehrt diese Käfer im Haus. Können Sie diese bestimmen und uns sagen, wie wir sie beseitigen können?
Dr. Michael Klenner, Pflanzenschutzdienst, LWK NRW, antwortet: Ihre Probe enthielt einige Bruchstücke von Käfern, bei denen es sich sehr wahrscheinlich um solche des Brotkäfers handelte. Dieses Insekt aus der Familie der Nage- oder Pochkäfer (Anobiidae) trägt den wissenschaftlichen Namen Stegobium paniceum, wird etwa 2 bis 4 mm groß, ist rostrot bis braun gefärbt und durch Punktstreifen auf den Flügeldecken sowie drei auffällig langen Fühlerendgliedern ausgezeichnet.
Die Art ist oft in der Nähe des Menschen zu finden und hat als Kulturfolger weltweite Verbreitung gefunden. In Haushalten, Apotheken, Drogerien, Fabriken und Vorratslagern ist der Brotkäfer einer unserer häufigsten Vorratsschädlinge.
Häufiger Vorratsschädling
Seine Larven ernähren sich von allen möglichen trockenen Stoffen pflanzlicher Herkunft, wie Brot, Gebäck, Teigwaren, Mehlprodukten, Hülsenfrüchten, sonstigen Nährmitteln, Tee, Kaffeebohnen, Gewürzen, Schokoladenraspeln und vielem anderen.
Die geschlechtsreifen Käfer nehmen demgegenüber keine Nahrung auf, ihre einzige Aufgabe ist die Reproduktion. Die Weibchen können etwa 100 Eier an den Nahrungsstoffen ablegen. Zumeist erscheint nur eine Generation pro Jahr, an Orten mit höheren Temperaturen können sich jedoch auch zwei bis drei Generationen entwickeln.
Da die Tiere in Ihrer Wohnung in größerer Zahl auftauchen, dürften sie sich auch dort entwickeln. Es ist also von einem etablierten Besatz auszugehen. Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist es erforderlich, die Brutstätte der Tiere zu finden und zu beseitigen. Als solche kommen alle oben genannten Vorräte infrage, es kann aber auch ein Trockengesteck mit Getreide, vergessenes Vogelfutter oder sonst etwas sein. Wenn Sie nach der Beseitigung der befallenen Vorräte alles gründlich reinigen und es keinen weiteren Befallsherd gibt, sollten die Tiere verschwinden. Dann ist eine chemische Bekämpfung in den meisten Fällen nicht erforderlich.
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(Folge 23-2023)