Bei den Käfern, die auf den Fotos abgebildet sind, handelt es sich um Dickmaulrüssler (Curculionidae, Otiorhynchinae), wahrscheinlich um Vertreter der Gattung Otiorhynchus. Allein aus dieser Gattung der Rüsselkäfer kommen in Mitteleuropa, wo die Käfer viele Lebensräume von der Meeresküste bis in hochalpine Regionen besiedeln, über 160 verschiedene Arten vor. Die Larven der Dickmaulrüssler leben im Boden und ernähren sich von den Wurzeln verschiedener Pflanzen. Die Käfer halten sich meist oberirdisch in der Nähe ihrer Futterpflanzen auf. Hier schädigen sie durch typischen Randfraß an den Blättern. Bei massivem Auftreten können einige Dickmaulrüssler-Arten deshalb erhebliche Schäden an unseren Kulturpflanzen anrichten. Dickmaulrüssler können sich sowohl im Freiland als auch in Blumentöpfen mit Zimmerpflanzen entwickeln. Oft gelangen die Larven mit Topfblumen und Ziersträuchern in Vorgärten und Innenhöfe, auf Dachterrassen, in Wintergärten und Wohnungen.
Ihre Vermutung, dass die Käfer aus der komposthaltigen Blumenerde kommen, dürfte zutreffen. Im konkreten Fall werden sich die Käfer im Wurzelbereich von Topfpflanzen entwickelt haben oder sie sind durch das Fenster von nahe gelegenen Sträuchern zugewandert. Die Zimmerpflanzen sollten Sie gelegentlich umtopfen und mit frischer Erde versorgen. Die weißlichen Käferlarven, die Ihnen dabei vielleicht auffallen, sollten Sie mit der alten Erde beseitigen, gleichfalls die Käfer. Dickmaulrüssler können darüber hinaus im Haus keine Schäden anrichten. Sie sind weder Material- noch Vorrats- oder Gesundheitsschädlinge. Insofern besteht bei dem Auftreten der Dickmaulrüssler im Haus kein Grund zu ernster Sorge.
(Folge 25-2018)