Die von Ihnen vorgelegte Probe enthielt einige Arbeiterinnen von Holzameisen der Gattung Lasius. Ein einzelnes begattetes Weibchen, eine Königin also, ist durchaus in der Lage, eine neue Kolonie zu begründen. Viele Holzameisen werden wirtschaftlich schädlich. Sie ernähren sich von zuckerhaltigen Substanzen, aber auch von Fleisch. Lasius-Arten bauen ihre Nester gern im Holz, in der Nähe von Baumwurzeln, unterirdisch unter Steinen und Erdhügeln, aber eben auch in Häusern. Insbesondere in älteren Häusern besiedeln diese Holzameisen oft die in den Mauern liegenden Balkenköpfe, wobei sie sowohl durch Pilzbefall vorgeschädigte als auch intakte Balken besiedeln können.
Nach Ihren Beschreibungen dürften die Nester der Ameisen irgendwo in der Wohnung vorhanden sein. Hier kommen verbautes Holz, hölzerne Verkleidungen und Hohlräume infrage, eventuell auch größere Blumentöpfe. Für eine erfolgreiche Bekämpfung dieser lästigen Ameisen im Haus ist es erforderlich, bereits beim Auftreten der ersten Ameisen im Frühjahr an den Ameisenstraßen handelsübliche Köderdosen aufzustellen. Die Ameisen tragen dann mit dem vermeintlichen Futter den Wirkstoff ins Nest ein und vergiften so ihre Brut. Nur durch die Abtötung der Brut und der Geschlechtstiere kann die Tilgung einer Kolonie gelingen. Werden lediglich die Arbeiterinnen außerhalb des Nestes mit Insektenspray abgetötet, erscheinen immer wieder neue im Nest geschlüpfte Tiere.
Beim Einsatz der Köderdosen ist darauf zu achten, dass die Ameisen die Köder auch annehmen. Nach einiger Zeit sind die Dosen durch neue zu ersetzen. Darüber hinaus wäre es hilfreich, wenn Sie die Nester lokalisieren und beseitigen könnten. Falls Sie in einem Holzhaus wohnen, sollten Sie feststellen, ob die Tiere bereits bestimmte Balken oder Holzelemente besiedelt haben und in der Folge die Standsicherheit der Konstruktion gefährdet ist. Hier wäre dann gegebenenfalls ingenieurtechnischer Sachverstand hinzuzuziehen.