Bei dem übersandten Tierchen handelte es sich um einen Vogelfloh der Gattung Ceratophyllus Curtius. Vogelflöhe sind von brauner bis braunschwarzer Farbe und nur 2 bis 3 mm groß. Sie weisen eine seitlich abgeplattete Form auf, sind stets flügellos und können mit ihren langen, zu Sprungbeinen ausgebildeten Hinterbeinen gut hüpfen. Die Entwicklung der Flöhe verläuft mit vollständiger Verwandlung vom Ei über mehrere Larvenstadien und ein Puppenstadium bis zum geschlechtsreifen Insekt, dem bekannten Floh. Flöhe ernähren sich durch Blutsaugen an Warmblütlern, also Säugetieren oder Vögeln. Vogelflöhe saugen dementsprechend vornehmlich das Blut ihrer Hauptwirte, verschiedene Vogelarten. Die Vogelflohlarven entwickeln sich an den Schlaf- und Ruheplätzen ihrer Wirte, in Nestern und Nisthöhlen. Sie verfügen über beißende Mundwerkzeuge, können also nicht stechen, und ernähren sich von organischem Abfall. Der Hühnerfloh (C. gallinae) ist bei uns in Mitteleuropa der häufigste Vogelfloh. In Geflügelställen kommen Vogelflöhe zum Teil in erheblichen Anzahlen vor. Aber auch in Nistkästen und verlassenen Vogelnestern finden sich fast immer viele Flöhe. So wurden in Meisenkästen schon deutlich über Tausend Flöhe festgestellt. Am Menschen und anderen Säugetieren können Vogelflöhe zwar Blut saugen, die vollständige Entwicklung und somit eine Vermehrung erfolgt allerdings nur in der Nähe der Hauptwirte.
Für die Bekämpfung der Vogelflöhe ist es erforderlich, deren Brutstätte zu finden. Am wahrscheinlichsten sind dies alte Vogelnester bzw. Nistkästen am Haus oder im Garten. Diese alten Nester sollten Sie entfernen und die Nistkästen gründlich reinigen, wobei das alte Nistmaterial verbrannt bzw. in einer dichten Tüte entsorgt werden muss. Keinesfalls sollte es auf den Komposthaufen gegeben werden, denn so werden die Flöhe nicht abgetötet und können Mensch und Haustier, die sich in der Nähe aufhalten, attackieren. Nach der akkuraten Entsorgung sind weitergehende Maßnahmen dann zumeist nicht erforderlich. Falls Sie Geflügel halten, könnten die Plagegeister sich natürlich auch in den Stallungen entwickelt haben. In dem Fall sollten Sie sich vor einer Bekämpfungsmaßnahme mit Ihrem Hoftierarzt beraten.