Wie Sie bereits richtig vermuten, handelt es sich um einen älteren Bau von Wanderratten (Rattus norvegicus), der aber nicht mehr genutzt zu sein scheint. Typisch für Wanderratten sind die unregelmäßig angeordneten, trichterartig vertieften, schrägen Eingänge, die im Freiland gern unter Bodendeckern, in Hecken und in Büschen angelegt werden. Vor Fressfeinden gut geschützt, können die Nager dort ungestört graben. Das feine Wurzelwerk gibt den etwa 5 bis 8 cm weiten Gängen zusätzlichen Halt.
Die Baue werden meist in der Nähe ergiebiger Futterplätze angelegt, zum Beispiel Futterlager von Tierhaltungen, Vogelfütterungen, Komposthaufen, Mülltonnenplätzen oder Wassergräben. Auch Tränkstellen wie Pfützen, Vogeltränken, Gartenteiche, tropfende Wasserhähne, offene oder defekte Entwässerungen sollten aus Sicht dieser Tiere nicht weit entfernt sein. Im Sommer und Herbst besiedeln Wanderratten gern extensiv genutzte Gärten, in denen es Sämereien und Fallobst in Hülle und Fülle gibt. Sind die Nahrungsquellen erloschen, machen die Tiere ihrem Namen alle Ehre und wandern weiter.
Um festzustellen, ob der Bau an Ihrem Mietshaus noch bewohnt ist, verschließen Sie die Löcher zum Beispiel durch Umgraben oder Auffüllen der Stellen mit Erde oder Sand. Kontrollieren Sie dabei auch soweit wie möglich die Bereiche unter den umliegenden Bodendeckern. Sind noch Wanderratten da, graben die Tiere die Löcher innerhalb von zwei bis drei Tagen wieder auf. Vor den Eingängen finden Sie dann den frisch ausgeschobenen Boden und darauf die Fußspuren der Ratten.
Sollte eine Bekämpfung notwendig sein, empfehlen wir Ihnen, einen ortsansässigen Schädlingsbekämpfer einzubeziehen. Er untersucht das Gelände, findet Baue, Laufwege und Futterstellen der Tiere. Zudem weiß ein solcher Fachmann, wo und mit welchen Mitteln er den Nagern schnell zu Leibe rücken kann und darf. Anschließend kontrolliert er den Bekämpfungserfolg und gibt Ihnen entsprechend der örtlichen Gegebenheiten Empfehlungen, um einem erneuten Befall vorzubeugen.