Zur Familie der Schmetterlingsmücken (Diptera: Psychodidae) gehören kleine, zumeist dicht behaarte Insekten (Flügellänge ca. 2 mm), die in gewisser Weise Motten gleichen, worauf ihr deutscher Name hinweist. Schmetterlingsmücken können recht gut laufen, fliegen jedoch eher unbeholfen. Die Larven dieser Mücken entwickeln sich überall da, wo sie faulende Organische Substanz und Wasser vorfinden. In der freien Natur finden sich die Larven an Gewässerufern, überrieselten Felsen oder feuchten Baumstubben. In Haus und Hof bieten ihnen die Bodenabflüsse, Abwasserleitungen und Geruchsverschlüsse in Badezimmern, Toiletten und Aborten geeignete Entwicklungsbedingungen.
Die Tiere kommen aber auch in tierischen Exkrementen, im Dung von Rindern und anderem Vieh sowie auf Misthaufen vor. Die geschlechtsreifen Schmetterlingsmücken sitzen oft in der Nähe dieser Brutstätten an den Wänden und bei Beunruhigung fliegen sie meist nur ein kurzes Stück zur Seite, was ein wenig an einen Sprung erinnert. Schmetterlingsmücken können nicht stechen, saugen also auch kein Blut und werden deshalb nicht als Hygieneschädlinge eingestuft. Bei Massenauftreten sind sie aber zweifelsohne lästig.
Sie schreiben, dass die Tiere sich vermehrt in Ihrer Kleinkläranlage entwickeln und insbesondere auch auf dem Lavagestein der Nachklärung. Offensichtlich ist dieser Lebensraum für die Tiere gut geeignet, erinnert vielleicht ein wenig an vom Wasser überrieselte und bemooste Felsen im Bergwald. Durch permanente Beunruhigung und den Einsatz schärferer, insbesondere chlorhaltiger Rohrreiniger kann im Haushalt ein Besatz mit Schmetterlingsmücken etwa in Bodenabflüssen oder Siphons von unregelmäßig genutzten Waschbecken zumeist getilgt werden.
In Ihrem konkreten Fall dürfte eine Bekämpfung nicht so einfach werden. Auch wenn der Einsatz von Insektiziden oder chemischen Reinigungsmitteln in der Kläranlage zulässig wäre, könnte auf diese Weise ja nur eine einmalige Reduktion der Larvenpopulation gelingen. Da die Nachklärung aber offen zugänglich ist, dürften immer wieder Schmetterlingsmücken zufliegen und das Biotop erneut besiedeln. Hier ist es sicherlich erforderlich, mit dem Hersteller der Kleinkläranlage das Gespräch zu suchen. Möglicherweise sind dort geeignete Gegenmaßnahmen bekannt.
(Folge 48/2019)