Sie liegen richtig. Es handelt sich um eine Mottenart, nämlich die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella). Dieser Kleinschmetterling aus der Familie der Zünsler (Lepidoptera: Pyralidae) ist bei uns einer der häufigsten Vorratsschädlinge. Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von etwa 15 bis 20 mm und weisen deutlich zweifarbige Vorderflügel auf.
Dörrobstmotten kommen bei uns in Getreidespeichern, Mühlen, Silos, Lagerhäusern, Betrieben der Süßwarenindustrie und oft auch in Wohnungen vor. Hier ernähren sich die weißlichen bis cremefarbenen Larven von verschiedenen Produkten pflanzlicher Herkunft (etwa Getreide, Getreideprodukte, ölhaltige Samen, Trockenfrüchte, Nüsse, Schokolade, Backwaren).
Charakteristisch für die Larven dieser Motten ist die intensive Spinntätigkeit, mit der sie die Nahrungssubstrate zu Klumpen und Geweben verspinnen. Bereits kurz nach Schlupf und Kopulation beginnen die Weibchen der Dörrobstmotte mit der Eiablage an dem Nährsubstrat, wobei jedes Weibchen im Durchschnitt etwa 200 bis 400 Eier ablegt. Die Larven entwickeln sich im Nährsubstrat und wandern anschließend unter starker Spinntätigkeit zur Verpuppung in dunkle, versteckte Orte ab.
Für eine erfolgreiche Bekämpfung dieser Vorratsschädlinge im Haushalt ist es unerlässlich, die Brutstätte der Tiere ausfindig zu machen. Irgendwo in Ihrer Wohnung, eventuell im Vorrat, dürfte geeignetes Substrat vorhanden sein, irgendwelche Vorratsgüter pflanzlicher Herkunft, die einige Zeit unbeachtet standen.
Diese Brutstätte mit den Raupen und den von ihnen produzierten Gespinstfäden gilt es in jedem Fall zu finden und zu vernichten. Nach dieser Maßnahme können unter Umständen noch eine Zeit lang einige Falter beobachtet werden, die in entlegenen Verstecken schlüpften. Anschließend sollten die Schädlinge aber verschwunden sein. Auf eine chemische Bekämpfung kann dann verzichtet werden.