Die Probe enthielt eine Kleidermotte (Tineola bisselliella). Dieser Kleinschmetterling weist eine Flügelspannweite von etwa 14 mm auf und die Vorderflügel dieses gefürchteten Materialschädlings sind blass gelblich und glänzend, die Hinterflügel heller. Nach der Kopulation legen die Weibchen etwa 100 bis 200 Eier einzeln oder in kleinen Gruppen an die Nahrungsstoffe ab. Die Motten selbst können keine Nahrung mehr aufnehmen, der Schaden wird also ausschließlich von den Larven der Kleidermotte verursacht. Sobald die Larven aus dem Ei geschlüpft sind, beginnen sie sofort damit, einen Köcher zu spinnen, in den sie zumeist auch Kot, Häutungsreste und Nahrungsteile miteinbauen. In diesem Köcher, der an der Unterlage oft festgemacht wird, leben die Larven bis zur Verpuppung. Als Nahrungsgrundlage dienen den Kleidermottenlarven vor allem hornhaltige Materialien (Wolle, Federn, Pelze, Haare verschiedenster Herkunft). Die Entwicklungsdauer ist abhängig von der Nahrung und der Temperatur. In beheizten Räumen können etwa drei bis vier Generationen pro Jahr auftreten, in ungeheizten Räumen entsprechend weniger (eine bis zwei Generationen).
Die Bekämpfungsmöglichkeiten sind abhängig von den befallenen Gütern. Den besten vorbeugenden Schutz bietet sicherlich die Imprägnierung von wollfaserhaltigen Produkten mit Präparaten, die den Larvenfraß verhindern (etwa Eulan). Ihren Teppich sowie die Polstermöbel sollten Sie gründlich absaugen, wenn möglich draußen intensiv klopfen und ggf. noch mit einem handelsüblichen Insektizid behandeln. Falls der Befall bereits recht hoch ist, sollten Sie auch die anderen wollfaserhaltigen Materialien in Ihrem Hause schützen. Kleidung lässt sich durch die Aufbewahrung in Plastikumhüllungen relativ leicht schützen. Auch das Einlegen von Mottenpapier, das mit insektiziden Wirkstoffen getränkt wurde, hilft einen Neubefall zu vermeiden. Durch die regelmäßige Kontrolle aller Stoffe und Materialien, die als Nahrung für Kleidermotten infrage kommen, kann ein Befall frühzeitig erkannt und größere Schäden vermieden werden. Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist es wichtig, befallenes Material gründlich zu reinigen oder auch, falls es sich um weniger wertvolles Material handelt, zu verwerfen.