Die Probe enthielt einige Larven der Käfer-Gattung Anthrenus. Diese Insekten gehören zur Familie der Speckkäfer (Dermestidae), werden als Käfer (Imago) etwa 3 mm groß und weisen eine rundliche Form auf. Der Halsschild und die Flügeldecken sind mit Haaren und Schuppen verschiedener Farben derartig besetzt, dass die Käfer fleckig und teilweise gebändert aussehen.
Die Anthrenus-Larven sind von gedrungener, beinahe eiförmiger Gestalt und auffällig stark behaart. Neben der normalen Behaarung finden sich am Hinterleib Büschel mit „Pfeilhaaren“. Diese merkwürdigen Haare verfügen am äußeren Ende über regelrechte Pfeilspitzen. Möglicherweise spielen sie als Verteidigungswerkzeuge eine Rolle.
Viele der Anthrenus-Arten kommen als Materialschädlinge auch in Häusern vor, denn die Larven ernähren sich vorzugsweise von Substanzen tierischer Herkunft, also von Wolle, Fellen, Federn, Häuten oder Ähnlichem. Die Larven finden sich dann in Teppichen, Polstermöbeln und Kleidung mit einem Wollanteil, aber auch an ausgestopften Tieren und in Insektensammlungen. Die Käfer selbst kommen zumeist im Freiland vor, wo sie sich an Blüten aufhalten.
Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist es in jedem Fall erforderlich, zunächst alle Befallsherde ausfindig zu machen. Hierzu sollten Sie Gegenstände mit tierischen Fasermaterialien gründlich überprüfen, insbesondere längere Zeit nicht benutzte Möbel, Matratzen, Decken oder Teppichteile, die sich unter Möbeln befinden und mit dem Staubsauger schlecht zu erreichen sind. Scharf umgrenzte Fraßstellen an feinerem Material sowie unregelmäßige Kahlstellen an gröberen Stoffen weisen auf Befall hin.
Befallenes Material sollten Sie gründlich reinigen, im Freien ausklopfen oder auch, falls es sich um weniger wertvolles Material handelt, verwerfen. Durch ein Einfrieren in der Tiefkühltruhe können Sie die Käfer und Larven abtöten, für die Puppen und Eier reicht diese Behandlung aber unter Umständen nicht aus. Eine Behandlung wertvoller Stücke mit handelsüblichen Insektiziden kann ebenfalls hilfreich sein.