Die Probe enthielt drei Diebskäfer der Art Gibbium psylloides. Diese Insekten, die auch als Kugel- oder Buckelkäfer bezeichnet werden, sind weltweit verbreitet und kommen in Mitteleuropa vor allem in Altbauten mit dunklen, feuchten Gebäudeteilen, aber auch in Bäckereien, Museen und Getreidespeichern vor.
Dieser Diebskäfer ist zumeist nur sporadisch verbreitet, neigt aber zur Massenvermehrung und kann dann sehr lästig werden. In alten Häusern scheinen die Käfer insbesondere die mit pflanzlichem Dämmmaterial verfüllten Zwischenböden zu besiedeln. Die Tiere haben glänzend-braunrote und kugelig aufgetriebene Flügeldecken, relativ lange, dicht gelblich behaarte Beine, werden etwa 2 bis 3 mm groß und erinnern bei flüchtigem Hinsehen an eine kleine Spinne. Die Käfer können mehrere Monate, mitunter auch über ein Jahr alt werden. Sowohl die Larven als auch die Käfer ernähren sich von zahlreichen Stoffen pflanzlicher, aber auch tierischer Herkunft. Insgesamt dürften die Fraßschäden durch den Kugelkäfer jedoch eher gering sein.
Für eine Bekämpfung ist es notwendig, den Ausgangspunkt des Befalls, also die Brutstätten mit den etwa 3,5 mm großen Larven des Kugelkäfers, ausfindig zu machen. Sie beobachteten die Tiere zunächst in Waschbecken und Badewanne. Aus diesen Keramikgefäßen können die flugunfähigen Käfer, sind sie einmal hineingefallen, nicht entkommen. Es könnte deshalb sein, dass der Befallsherd in angrenzenden Zwischenböden oder -räumen Ihres Anwesens liegt.
Bei einem solchen Befall in schwer zugänglichen Hohlräumen ist eine erfolgreiche Bekämpfung nicht einfach. Sie können versuchen, alle vorhandenen Ritzen, Fugen und Spalten sorgfältig abzudichten.
Wenn diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg haben, hilft nur eine fachmännische Behandlung der Räume und der Zwischenböden. Diese kann zum einen mit synthetischen Insektiziden oder aber mit Präparaten auf der Basis von Kieselgur erfolgen. Hierzu müssen einige Dielenbretter gelöst oder angebohrt werden, um die Wirkstoffe in die Hohlräume zu bringen.
Setzen Sie sich in einem solchen Fall bitte mit einer zuverlässig arbeitenden Schädlingsbekämpfungsfirma in Verbindung, wobei Sie vor Beginn der Bekämpfungsaktion von der betreffenden Firma die Garantie einfordern sollten, den Befall auch tatsächlich zu tilgen, denn die Bekämpfung kann erhebliche Kosten verursachen.
(Folge 39-2020)