In der hier vorgelegten Probe fanden sich Stücke des Gekämmten Nagekäfers Ptilinus pectinicornis (L.). Diese Art gehört zur Familie der Nage- oder Pochkäfer (Anobiidae), sie wird gelegentlich auch als Kammhornkäfer bezeichnet, erreicht etwa 3,5 bis 5,5 mm Körperlänge und ist schwarz oder bräunlich gefärbt, wobei die Flügeldecken zumeist heller als der dunkle Halsschild sind.
Charakterisiert werden diese Käfer durch die eigenartig gestalteten Fühler. Beim Weibchen sind sie breit gesägt, beim Männchen weisen die äußeren acht Fühlerglieder lange Fortsätze auf, sodass die Fühler ein wenig an ein Geweih erinnern.
Im Freien kommt die Art vor allem an harten Laubhölzern vor, vorzugsweise an Buche. Hier erscheinen die Käfer in den Monaten von Mai bis Juli.
Dieser Pochkäfer fällt aber auch zunehmend an verarbeitetem Holz schädlich, insbesondere an Möbeln aus harten Laubhölzern (Eiche, Buche etc.), ein Auftreten an Nadelhölzern ist demgegenüber eher selten, wobei dann die feinporigen Kernholzpartien bevorzugt werden. Das Schadbild ähnelt demjenigen des Gewöhnlichen Nagekäfers oder Holzwurms (Anobium punctatum), das Bohrmehl in den Fraßgängen ist aber fester zusammengedrückt.
Es dürfte recht wahrscheinlich sein, dass diese Käfer sich bei Ihnen in dem Kaminholz entwickelten. Möglicherweise lag das Brennholz zum Ende der Heizsaison schon etwas länger im Haus, was den Käfern die Gelegenheit bot, dem Feuertod im Ofen zu entgehen.
Da diese Käfer sich aber durchaus nicht auf Brennholz beschränken, sondern auch verbautes Holz gelegentlich befallen können, sollten Sie das Kaminholz zügig verbrennen. Weiterhin sollten Sie verbautes Holz, Möbel oder hölzerne Kunstgegenstände im Wohnzimmer inspizieren, um auszuschließen, dass sich die Kammhornkäfer dort entwickelten. Den besten Schutz vor Befall mit Nagekäfern bietet trockenes und behandeltes Holz.