Auf dem Foto ist eine Raupe des Streckfußes (Calliteara pudibunda) abgebildet. Dieser Schmetterling, der gelegentlich auch als Buchenrotschwanz bezeichnet wird, gehört zur Familie der Schad- oder Trägspinner (Lepidoptera: Lymantriidae).
Die Raupe ist meist von grüngelber oder auch grauer Grundfarbe, verfügt über kräftige Haarbürsten auf der Rückenseite von vier Körpersegmenten und weist am Ende einen rötlichen Afterpinsel auf. Segmenteinschnitte sind von samtschwarzer Farbe und die ganze Raupe ist, wie bei den Schadspinnern üblich, dicht behaart.
Im Gegensatz zu den bunten Raupen sind die Falter eher unscheinbar silbrig bis dunkelgrau gefärbt. Die Männchen sind kleiner und verfügen über gefiederte Fühler, mit denen sie die Sexuallockstoffe der Weibchen besonders gut wahrnehmen können. Die Weibchen sind kräftiger und durch fadenförmige Fühler ausgezeichnet.
Den Namen Streckfuß trägt dieser Schmetterling, da die Falter tagsüber an der Baumrinde oder anderen Orten mit deutlich vorgestreckten Vorderbeinen ruhen.
Bei uns in Mitteleuropa erscheint nur eine Generation des Streckfußes. Die Weibchen setzen die Eier etwa im Juni in Gelegen ab. Die daraus schlüpfenden Larven fressen dann von Juli bis in den September. Anschließend verpuppen sie sich in einem Kokon, in den sie Raupenhaare einweben, und überdauern so den Winter. Im Mai des Folgejahres schlüpft dann die nächste Faltergeneration.
Die Raupen ernähren sich von den Blättern verschiedener Laubgehölze, vorzugsweise von der Rotbuche (Fagus sylvatica). In Buchen- und Laubmischwäldern kann der Streckfuß gelegentlich im Spätsommer sogar Kahlfraß verursachen. In Ihrem Hausgarten können Sie sich an den seltsamen Raupen erfreuen, zu nahe sollten Sie ihnen jedoch nicht kommen, da die Haare einiger Schadspinner giftig sind und mitunter juckende Ausschläge verursachen können.