Die von Ihnen übersandte Probe enthielt keine Käfer, sondern zwei Gartenwanzen (Rhaphigaster nebulosa). Dieses Insekt wird gelegentlich auch als Große oder Graue Feldwanze bezeichnet und gehört zur Familie der Baum- oder Schildwanzen. Die geflügelten Geschlechtstiere dieser Baumwanzen erreichen eine Länge von etwa 14 bis 16 mm, sind graubraun gefärbt und weisen ungleichmäßig verteilte Punktgruben auf der Oberseite auf. Die Unterseite ist hellbeige und mit schwarzen Punkten besetzt. Die Fühler der Gartenwanze sind schwarz, die beiden letzten Glieder an der Basis jedoch hellgelb geringelt. Auf der Oberseite des Hinterleibs sind die Seitenränder abwechselnd schwarz und weißlich gefleckt. Charakteristisch ist ein langer, kopfwärts weisender Dorn auf der Bauchseite dieser Wanzen. Die Tiere leben auf verschiedenen Laubbäumen und ernähren sich wohl hauptsächlich von Pflanzensaft. Aber auch an toten Insekten sollen die Tiere mitunter saugen. Pflanzenschäden scheinen die Gartenwanzen nicht anzurichten und auch als Holzschädling spielen sie keine Rolle. Im Herbst suchen die Gartenwanzen Verstecke zum Überwintern und in unserer mitteleuropäischen Kulturlandschaft finden sie diese natürlich auch an und in unseren Häusern. In manchen Jahren häufen sich deshalb Meldungen über das vermehrte Auftreten dieser Tiere in Wohnungen.
Eine Gefahr für den Menschen geht von den Tieren nicht aus. Wenn man die Wanzen in die Enge treibt, können sie allerdings schmerzhaft stechen. Darüber hinaus können sie aus ihren Stinkdrüsen ein übel riechendes Sekret absondern. Wenn die Tiere Ihnen also lästig fallen, sollten Sie diese einfach zusammenfegen oder mit dem Staubsauger „bekämpfen“. Zum Frühjahr hin werden die überwinternden Tiere zumeist wieder munter und wandern zurück in den Garten.
(Folge 17-2019)