Maulwürfe aus ihren angestammten Tunnelsystemen zu vertreiben, ist nicht ganz einfach. Schall- und Vibrationsgeräte lassen die Tiere völlig kalt. Sie können die viel zu leisen und hohen Töne schlichtweg nicht hören und Vibrationen müssten die Stärke einer Rüttelplatte oder eines Erdbebens erreichen, um eine Reaktion auszulösen. Maulwürfe haben einen feinen Geruchssinn, jedoch schieben sie die Stellen, an denen Geruchsmittel eingebracht werden, häufig mit Erde zu.
Auf Rasenflächen von wenigen hundert Quadratmetern kann man trotzdem einen Vertreibungsversuch mit calciumcarbidhaltigen und gegen den Maulwurf zugelassenen Präparaten wagen. Wichtig ist, in einem Zug von „innen nach außen“ zu arbeiten, beispielsweise von der Terrasse, einem Weg oder einer Mauer aus über den Rasen hinweg zur Grundstücksgrenze. In Abständen von 2 bis 3 m wird ein Tunnel geöffnet und das Mittel in der vorgeschriebenen Dosierung eingebracht. Das Loch sollte dann so verschlossen werden, dass der darunterliegende Gang offen bleibt und sich der Geruch schnell ausbreiten kann. Die Wirksamkeitsdauer dieser Mittel ist jedoch sehr begrenzt. Meist sind die Düfte nach zwei Tagen verflogen und die Maulwürfe kehren zurück.
Die Einwanderung von Maulwürfen kann dauerhaft mit Zäunen oder ähnlichen Barrieren verhindert werden. Je nach Bodenbeschaffenheit muss eine Maulwurfssperre 50 bis 70 cm tief in den Boden eingegraben werden. Oben sollte sie etwa 30 cm aus dem Boden herausstehen, da die Tiere auch oberirdisch unterwegs sein können, um in der Bodenstreu auf Beutefang zu gehen. Als Sperre eignen sich etwa stabile Drahtgitter mit einer Maschenweite von maximal 16 mm, Betonfundamente und Mauern, aber auch Holzpalisaden oder Kiesschüttungen.
Geht es nur darum, dass auf dem Rasen keine Erdhügel geschoben werden, kann ein Maulwurfsgitter Abhilfe schaffen. Vor allem bei der Neuanlage einer kleinen Rasenfläche sollte über diese Option nachgedacht werden. Das stabile Viereck-Gitter mit einer Maschenweite von 10 bis 12 mm wird dicht schließend auf den Unterboden gelegt. Direkt darauf kommt dann der Rollrasen oder eine 3 bis 5 cm dicke Mutterbodenschicht mit der Rasensaat.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich in Geduld zu üben. Im Februar und März paaren sich die Maulwürfe. In dieser Zeit graben die Männchen unermüdlich flache Verbindungstunnel zu den Gangsystemen benachbarter Weibchen. Der Abraum landet dabei in unzähligen Erdhügeln auf der Oberfläche. Anfang April ist der Spuk meist schlagartig vorbei. Die streng einzelgängerisch lebenden Tiere ziehen sich in ihre eigenen, etwa 300 bis 5.000 m2 großen Reviere zurück und fallen kaum noch durch Grabetätigkeiten auf. Tatsächlich sind sie aber immer noch da, durchlaufen ihre endlosen Tunnel und sammeln dabei alles Fressbare ein, was ihnen vor die Nase kommt.