In der Probe fanden sich vier tote Exemplare des Brotkäfers (Stegobium paniceum). Diese Insektenart gehört zur Familie der Poch- oder Nagekäfer (Anobiidae), erreicht eine Größe von 2 bis 4 mm und ist rostrot bis braun gefärbt. Durch feine Punktstreifen auf den Flügeldecken sowie drei auffällig langen Fühlerendgliedern ist sie darüber hinaus gekennzeichnet. In Haushalten, Apotheken, Drogerien, Fabriken und Vorratslagern ist er einer unserer häufigsten Vorratsschädlinge. Die Larven ernähren sich von allen möglichen trockenen Stoffen pflanzlicher Herkunft wie Brot, Gebäck, Teigwaren, Mehlprodukten, Hülsenfrüchten, sonstigen Nährmitteln, Tee, Kaffeebohnen, Gewürzen, Schokoladenraspeln und vielem anderen. Auch vor Verpackungsmaterialien machen die Larven nicht halt. Die geschlechtsreifen Käfer nehmen keine Nahrung auf, ihre einzige Aufgabe ist die Reproduktion. Die Weibchen können etwa 100 Eier an den Nahrungsstoffen ablegen. Zumeist erscheint nur eine Generation pro Jahr, an Orten mit höheren Temperaturen können sich jedoch auch zwei bis drei Generationen entwickeln.
Da die Tiere in Ihrer Wohnung inzwischen in größerer Zahl auftauchen, dürften sie sich dort auch entwickeln. Es ist also von einem etablierten Besatz auszugehen. Für eine erfolgreiche Bekämpfung ist es im Allgemeinen ausreichend, die Brutstätte der Tiere zu finden und zu beseitigen. Als Brutstätte kommen alle vorgenannten Vorräte infrage. Wenn Sie nach der Beseitigung der befallenen Vorräte alles gründlich reinigen und es keinen weiteren Befallsherd gibt, sollten die Tiere verschwinden. Dann ist eine chemische Bekämpfung in der Mehrzahl der Fälle nicht erforderlich.