Das Schadbild an den Blättern Ihrer Weinrebe ist durch Rebenblatt-Filzgallmilben (Eriophyes vitis) hervorgerufen worden. Als Folge des Befalls mit diesen winzigen, nur 0,14 bis 0,16 mm langen, frei lebenden Gallmilben kommt es zu den von Ihnen beobachteten blasigen Aufwölbungen auf den Oberseiten der Blätter.
Der weiße Belag auf den Blattunterseiten besteht aus einem Haarfilz, der durch die Saugtätigkeit der Gallmilben entstanden ist. Im Schutz dieser Haare leben die Tiere. Die Gallmilben überwintern in den Knospen der Reben. Im Frühjahr legen sie ihre Eier an den austreibenden Blättern ab. Im Laufe des Sommers entstehen mehrere Generationen. Die Weibchen der letzten Generation wandern dann zu ihren Überwinterungsquartieren in den Knospen.
Geringer Befall mit diesen Gallmilben schadet Ihrem Weinstock nicht. Erst wenn ein großer Teil der Blattflächen befallen wäre, würde sich das auf die Wuchsleistung und den Traubenertrag auswirken.
Zur Bekämpfung können Sie die Milben bekämpfende Nebenwirkung von Schwefel nutzen. Er ist etwa als Kumulus WG oder Netz-Schwefelit WG zur Bekämpfung des Echten Mehltaus an Weinreben zugelassen. In diesem Jahr ist es für eine Behandlung zu spät. Die erste Behandlung muss im Frühjahr schon zur Zeit des Knospenaufbruchs erfolgen. Dann wandern die überwinternden Weibchen an sonnigen, warmen Tagen aus ihren Winterverstecken und besiedeln die Unterseiten der sich entfaltenden Blätter. Eine weitere Behandlung ist etwa zwei Wochen später ratsam. Danach erreichen Sie die Gallmilben nicht mehr.