Es ist schön, dass sich wieder mehr Bürger im ländlichen Raum oder auch am Rande der Stadt entschließen, Kaninchen zu halten. Wenn das Kinder und Jugendliche sind und sich womöglich daraus eine (kleine) Rassezucht entwickelt, wären die Rassekaninchenzüchter natürlich erfreut. Über eine Kaninchenhaltung lassen sich „Abfälle“ aus Haus und Garten optimal verwerten. Außerdem macht diese Tierhaltung in der Regel viel Freude – vor allem, wenn Kinder oder Enkel noch im Haushalt sind und dies miterleben können.
Die Stallanlage sollte auf jeden Fall nach der Größe der Tiere ausgerichtet werden, wobei zwischen großen, mittelgroßen und kleinen Rassen unterschieden wird.
- Bei großen Rassen sollte eine Buchtengröße von mindestens 100 bis 120 cm Breite, 70 bis 80 cm Tiefe und ebenfalls 70 bis 80 cm Höhe gewählt werden.
- Bei mittelgroßen Rassen ist eine Buchtengröße von mindestens 70 bis 80 cm Breite, 60 bis 80 cm Tiefe und 60 cm Höhe notwendig.
- Bei kleinen Rassen sollten 50 bis 60 cm Breite, 40 bis 50 cm Tiefe und 50 cm Höhe nicht unterschritten werden.
Diese Buchtengrößen haben sich bewährt. Gut wären zwei aneinanderliegende Buchten mit Schieber, um später eine Häsin mit Jungen optimal unterbringen zu können: Die Häsin wird für die Jungtiere in der einen Bucht ihr Nest bauen. Dafür kann man ihr rechtzeitig einen Nistkasten bereitstellen. Beim Absetzen ist es dann ratsam, die Häsin vom Wurf zu trennen und den Wurf noch für einige Zeit zusammenzulassen (natürlich höchstens bis zur Geschlechtsreife). Dies bedeutet für die Tiere weniger Stress und eine bessere Wachstumsleistung.
Für den Flächenbedarf im Auslauf gibt es nur wenig Angaben, da Auslauf- oder Freilandhaltung bei Kaninchen eher selten durchgeführt wird. Bei sehr kleinen Zuchten haben sich Ställe bewährt, unter denen sich gleich der Auslauf befindet. Diese müssen dann je nach Zustand der Grasnarbe etwa alle zwei bis drei Tage umgesetzt werden.
Solche Kombinationen werden in einigen Ländern auch für die Mastkaninchenhaltung genutzt: Hier wird dann eine Schutzhütte mit einem Gatter bzw. Käfig kombiniert. Die Kombination wird auf der Wiese täglich weitergesetzt, sodass die Tiere das Gras selbst ernten. Da Kaninchen gern scharren, besteht auch der Boden des Gatters aus großmaschigem Geflecht. An der Seiten- und/oder Rückwand sind zusätzlich Heuraufen und Kraftfutterautomaten angebracht. Und natürlich gehört an jeden Stall innen oder außen eine Tränkflasche oder anderweitige geeignete Vorrichtung zur einwandfreien Wasserversorgung.