Der Zeitpunkt der Kastration ist immer davon abhängig, warum der Rüde kastriert werden soll.
Ist eine nicht kastrierte Hündin im Haus, sollte der Rüde bereits vor Eintritt der Geschlechtsreife, das heißt im Alter von sechs Monaten, kastriert werden. Wenn kein solcher Handlungsbedarf besteht, ist es empfehlenswert, den Hund erst mal „erwachsen“ werden zu lassen und ihn im Alter von zehn bis zwölf Monaten zu kastrieren.
Werden Rüden erst mit zwei oder drei Jahren kastriert, kann unerwünschtes Verhalten wie etwa Aggression gegenüber anderen Rüden schon zur Gewohnheit geworden sein. Dieses lange eingeübte Verhalten verschwindet dann auch nach einer Operation nicht mehr.
Eine Kastration beim Rüden hat folgende Vorteile:
- geringere Tendenz zum Streunern aufgrund läufiger Hündinnen;
- keine liebeskranken Rüden mehr, die jammernd und appetitlos die Tage vor der verschlossenen Haustür fristen;
- häufig weniger Dominanzverhalten gegenüber anderen Rüden;
- keine eitrigen Vorhautentzündungen;
- weniger Tumore um den After im fortgeschrittenen Alter des Tieres;
- keine Prostata-Entzündungen bzw. Prostatatumore;
- keine Hodentumore.
Als Nachteile zeigen sich:
- allgemeines Narkoserisiko sowie die Möglichkeit von Wundheilungsstörungen;
- Gewichtszunahme durch hormonelle Umstellung bei gleichbleibender Fütterung.
Es gibt durchaus viele Rüden, bei denen eine Kastration nicht vonnöten ist, da sie vom Verhalten her unkompliziert sind und auch keine medizinischen Gründe für diesen operativen Eingriff vorliegen.
Zudem gibt es seit einiger Zeit die Möglichkeit der chemischen Kastration mittels Hormonchip. Die Wirkung hält, je nach Implantat, ein halbes Jahr oder ein Jahr an und ist danach komplett reversibel. Eine gute Möglichkeit für Unentschlossene also.