Dackel meint, er ist der Boss

Ihr drei Jahre alter Dackel versucht, sein Heimrecht als Chef des "Zweierrudels" wahrzunehmen. In der Regel wird ein Welpe oder Junghund während des ersten Lebensjahres von anderen, älteren Hunden nicht wirklich für ernst genommen und befindet sich in der Rangordnung immer an unterster Stelle. Solange der junge Vierbeiner dies akzeptiert und dies auch durch Unterwerfungsgesten zeigt, wird es selten zu Problemen kommen.
Mit einem Alter von etwa einem Jahr kann sich das Verhalten ändern. Der Junghund wird langsam erwachsen und versuchen, auf Dauer seine Stellung im Rudel anzuheben. Ihr Deutsch Drahthaar lässt sich nun nicht mehr alle Verhaltensweisen des älteren Dackels gefallen. Gerade in einem Alter von 12 bis 18 Lebensmonaten können sich dann, je nach Charakter der Hunde, mehr oder weniger heftige Rangordnungskämpfe entwickeln.
Sobald es zu Aggressionsverhalten zwischen beiden Hunden kommt, wie in Ihrem Fall beschrieben, sollte der Mensch hier, als oberster Rudelführer, unverzüglich eingreifen. Andernfalls kann es zu dauerhaften Problemen kommen, die irgendwann nicht mehr zu beseitigen sind. Der Grundsatz lautet: Jegliches Aggressionsverhalten beider Hunde ist konsequent und massiv zu unterbinden. Und hier gilt: Je eher, desto besser.

Eine Möglichkeit besteht darin, dies über einen längeren Zeitraum unter Aufsicht des Hundebesitzers am Futternapf zu üben. Denn hierbei handelt es sich um Schlüssel­erlebnisse. Leiseste Anzeichen von Aggression, etwa in Form von Knurren, werden nicht geduldet und sofort unterbunden. Auch das gemeinsame Training von Dackel und Deutsch Drahthaar, etwa in einem seriösen Hundeausbildungskurs, kann zu einem dauerhaften Erfolg beitragen.

Solange ein aggressionsloses Verhalten nicht gefestigt ist, sollte es bei Abwesenheit des Hundeführers unbedingt vermieden werden, beide Hunde sich ohne Aufsicht selbst zu überlassen. Da es sich hier um Verhaltensweisen handelt, die sich im Laufe der Zeit entwickeln, wird auch die oft als Heilmittel gepriesene Kastration eines Hundes bzw. Hormonbehandlung mittels Chip keinen dauerhaften Erfolg bringen.