Schlepperkauf kein Schnäppchen

Auch für gebrauchte Kaufgegenstände gilt die Gewährleistungsfrist von zwei Jahren ab Übergabe der Sache. Allerdings ist eine vertragliche Reduzierung oder ein Ausschluss von Gewährleistungsansprüchen möglich. Nach Ihren Angaben enthält Ihr Kaufvertrag dazu nichts. Dies sollten Sie aber noch einmal prüfen – häufig verwenden die Parteien beim Maschinenkauf Vertragsvorlagen, die Gewährleistungsausschlüsse enthalten.

Sollte die Gewährleistung tatsächlich nicht ausgeschlossen sein, können Sie Ansprüche geltend machen, wenn bereits bei Übergabe des Schleppers Mängel vorhanden waren. Bei gebrauchten Sachen ist jedoch zu beachten, dass nicht jede Gebrauchs- oder Funktionsbeeinträchtigung einen Mangel darstellt, sondern es muss sich um Fehler handeln, die auch bei einem gebrauchten Gerät in dem entsprechenden Alter und der Vornutzung nicht zu erwarten waren.

In Ihrem Fall sehen wir solche Mängel in dem Defekt der Bremsanlage und der Heizung. In beiden Fällen wäre zu erwarten gewesen, dass solche Schäden repariert worden wären. Anderenfalls hätte Sie der Verkäufer darauf hinweisen müssen. Der fehlende rechte Auftritt stellt ebenfalls einen Mangel dar, jedoch werden Sie sich hier entgegenhalten lassen müssen, dass Sie diesen Mangel bei Besichtigung des Fahrzeugs hätten sehen müssen und Sie den Schlepper trotzdem kauften.

Wichtig: Die Mängel müssen bei Übergabe des Schleppers bereits vorgelegen haben. Erst später entstehende Fehlfunktionen unterfallen nicht der Gewährleistung.

Liegt ein Gewährleistungsfall vor, ist der Verkäufer zunächst zur Nacherfüllung (Reparatur oder Ersatz) verpflichtet. Ist Nacherfüllung nicht möglich oder schlägt sie fehl, können Sie auch vom Vertrag zurücktreten oder Preisminderung fordern.