Michael H. in B. fragt: Meine alte Kreissäge wird über ein vieradriges Kabel, das drei Phasen (L1, L2, L3) und einen Schutzleiter (PE) hat, mit Drehstrom betrieben. Ein Nullleiter/Neutralleiter (N) ist nicht vorhanden. Entspricht ein derartiger Betrieb der Kreissäge noch den geltenden Vorschriften?
Matthias Voß, Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, Kassel, antwortet: Die Stromversorgung für das Hausnetz besteht in der Regel aus drei Phasen (L1, L2, L3), einem Neutralleiter (N) sowie dem Schutzleiter (PE). Die elektrische Spannung zwischen Phase und Neutralleiter beträgt etwa 230 V und die Spannung zwischen zwei Phasen etwa 400 V Wechselspannung.
Auch ohne Neutralleiter
Da unsere Haushaltsgeräte meist mit 230 V betrieben werden, ist ein Neutralleiter hierfür zwingend notwendig.
Kreissägen mit Drehstrommotor benötigen allerdings oft 400 V zum Betrieb, auch wenn diese Motoren über eine sogenannte Stern-Dreieck-Anlaufschaltung verfügen.
Im reinen 400-V-Betrieb kann der Neutralleiter entfallen. In diesem Fall ist ein vieradriges Kabel zum Betrieb einer Kreissäge mit Drehstrommotor ausreichend.
Unbedingt: Schutzleiter
Für den Personenschutz ist der Schutzleiter allerdings unbedingt erforderlich.
Auf Typenschildern von Kreissägen kann man unter anderem folgende Angaben finden: 380 – 420 V~ / 50 Hz / 10 A / 3PE. Dies bedeutet:
380 – 420 V = Nennspannung in Volt
~ = Wechselstrom
50 Hz = Nennfrequenz des Stromes
10 A = Nennstrom des Motors
3PE = Anschluss an drei Phasen und Schutzleiter (PE)
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(Folge 27-2023)