Gerade nach langer Stehzeit eines Mähwerkes ist es besonders wichtig, auf einige Punkte zu achten. Entscheidend ist der Zustand der einzelnen Bauteile. Weist das Mähwerk insgesamt keine großartigen Schäden auf, kann sich der Kauf einer gebrauchten Maschine lohnen. Was Sie sich genauer anschauen sollten:
- Schutztücher und Schutzbleche erfüllen ihren Sinn am besten, wenn sie unbeschädigt sind.
- Gelenkwellen müssen Sie auf Verschleiß prüfen. Bei erkennbarem Verschleiß sollte der Händler sie ersetzen. Wenn ein Aufbereiter an dem angebotenen Gerät verbaut ist, darf der Scherbolzen keinerlei Spiel aufweisen. Zudem sollten die Aufbereiterwerkzeuge in einem guten Zustand sein.
- Achten Sie bei Getrieben darauf, welche Farbe das Öl hat. Schmutz und Ablagerungen vermindern die Schmierfähigkeit und den Öldurchfluss. Mechanischer Abrieb ist die Folge. Ist eine Dreckschicht auf dem Getriebeöl erkennbar, ist ein genauer Blick auf den Ölinhalt nötig. Wurde der Mähbalken mit zu viel Öl gefüllt, wirken die Zahnräder wie eine Ölpumpe. Es entsteht Druck. Haben Sie deshalb beim Kauf ein Auge auf Schäden an Lagern und Dichtungen der Mähscheiben.
- Kleinere Mähwerke werden über Keilriemen angetrieben. Prüfen Sie die Riemenspannung und den Verschleißzustand. Ein poröser Keilriemen zieht oft den nächsten nach sich.
- Mähwerke sind häufig mit einer Reibkupplung als Überlastschutz ausgerüstet. Langes Stehen kann dazu führen, dass die Reibbeläge aneinanderhaften und ihre Funktionen nicht mehr erfüllen können. Deshalb sollten Sie die Kupplung testen.
- Weisen Mähscheiben und Gleitkufen starke Gebrauchsspuren auf, sollte der Händler sie vor dem Kauf austauschen. Überprüfen Sie auch das Lagerspiel der einzelnen Mähscheiben: Sie dürfen sich nicht horizontal kippen lassen. Die Mähscheiben stehen im Regelfall im 90°-Winkel zueinander. Andernfalls ist es ein Hinweis auf einen Getriebeschaden.
- Erkennen Sie beim Blick auf die Klingenbefestigung Verschleißspuren an Bolzen oder Schraubenschaft, ist eine größere Reparatur nötig. Bei Unwucht der Mähscheiben wurden nicht alle Messer gleichzeitig getauscht oder es wurden Messer verwendet, welche nicht vom gleichen Typ sind. In beiden Fällen sollten Sie sich besser nach einem anderen Gerät umschauen.
- Hydraulische Mähwerksentlastungssysteme arbeiten mit einem Stickstoffspeicher. Behalten Sie die Druckeinstellung am Manometer im Blick. Sehen Sie poröse Stellen an den Hydraulikschläuchen und -anschlüssen, ersetzen Sie die betroffenen Bauteile. Achten Sie bei einer Federentlastung darauf, ob die Spindel zur Federeinstellung verrostet ist. Außerdem ist immer zu prüfen, wie gut der mechanische Anfahrtschutz funktioniert.
Noch ein Tipp: Die Preise für gebrauchte Mähwerke variieren je nach Arbeitsbreite und Baujahr. Informieren Sie sich am besten im Internet und vergleichen Sie Angebote dort mit dem Angebot Ihres Landtechnikhändlers, um eine gute Verhandlungsgrundlage zu schaffen.
(Folge 17-2018)