Wochenblatt-Leserin Ina W. in D. erntet von ihrem Grünland zwei Schnitte Heu. Anschließend will mein Bekannter seine Ponys darauf ganztägig weiden lassen. Den Zaun zieht er selbst. Wie viel sollte er ih für die Grünlandnutzung zahlen und was sollte sie bei der Nutzungsüberlassung beachten?
Josef Assheuer, Referent für Veredlung, Rindviehhaltung und Futterbau, LWK NRW, antwortet: Nach zweimaliger Heugewinnung haben Sie vermutlich deutlich über 80 % des jährlichen Grünlandaufwuchses eingefahren. Geht man von einem Gesamtertrag von etwa 80 dt Trockenmasse je ha aus, so dürfte der Herbstaufwuchs also nur noch etwa 12 bis 15 dt Trockenmasse bzw. 6000 bis 7500 MJ NEL je ha betragen haben. Nimmt man Herstellungskosten in Höhe von 26 bis 28 Cent/10 MJ NEL an, ergibt sich für den späten Aufwuchs rein rechnerisch ein Wert von 160 bis 210 € je ha.
20 % des Aufwuchses
In der Praxis würde sich das maschinelle Ernten und Einlagern des Aufwuchses kaum lohnen, da die Verfahrenskosten den Produktwert übersteigen dürften. Auch aus pflanzenbaulicher Sicht ist ein Wechsel von Schnitt- und Weidenutzung zur Sicherung der Weidehygiene und der Narbenzusammensetzung sinnvoll.
Wasserversorgung, Tierbeobachtung und Risiko klären
Es sollte jedoch gerade bei der Abweidung durch Pferde darauf geachtet werden, dass es bei regnerischer Herbstwitterung und/oder Staunässe nicht zu Beeinträchtigungen durch Trittschäden kommt. Sie sollten daher vorab eine maximale Besatzdichte und eine flexible Begrenzung der Beweidungsdauer vereinbaren. Darüber hinaus sollten Sie auch verbindlich festlegen, wer für die ausreichende Tränkwasserversorgung, die Tierbeobachtung und die Risikoübernahme verantwortlich ist.
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(Folge 30-2023)