Beide von Ihnen aufgeführten Unkräuter kommen aus der Familie der Korbblütler und sind auf dem Grünland nur schwer zu bekämpfen. Der stark wuchernde, krautige Rainfarn wird 60 bis 120 cm groß und bildet als Kriechwurzler unterirdische bis zu 90 cm tiefe Wurzeln. Aus diesen Rhizomen kann er dann immer wieder neu austreiben. Die wechselständigen Blätter sind bis zu 40 cm lang und gefiedert. Die Blüten bestehen aus Röhrenblüten und sind goldgelb. Die Blüte ist von Juni bis September. Der Rainfarn kommt hauptsächlich an Feld-, Wegrändern, auf Schutt- oder Ödland vor. In Narbenlücken verbreitet er sich über Samenflug oder durch die unterirdischen Wurzelausläufer. Der oberirdische Aufwuchs ist sehr dicht und verdrängt bzw. lässt Graspflanzen erst gar nicht wachsen. Mechanisch lässt sich Rainfarn durch mehrfaches Mulchen oder Abschneiden zurückdrängen. Chemischer Pflanzenschutz ist nur dann nachhaltig, wenn die Ursachen der Verunkrautung gefunden und beseitigt werden. Hier sei eine ausgewogene Düngung, eine angepasste Nutzung und die umgehende Schließung von Narbenlücken durch Nachsaaten erwähnt.
Da der Rainfarn häufig in Nestern auftritt, sind Einzelpflanzen- oder Horstbehandlungen mit der Rückenspritze angeraten. Geeignet ist zum Beispiel Ranger oder Garlon mit einer Aufwandmenge von 2 l/ha, was in der Rückenspritzanwendung 100 ml Herbizid gelöst in 10 l Wasser entspricht. Zur Zeit der Anwendung sollten die Pflanzen etwa 40 bis 50 cm hoch sein. Da Altpflanzen weniger Wirkstoff aufnehmen, ist der frische Aufwuchs zum Beispiel im Frühjahr ab Mitte Mai oder der Neuaufwuchs nach einer Mahd oder einem Mulchgang zu behandeln. Die Wartezeit beträgt bis zur nächsten Nutzung 14 Tage. In den entstandenen Lücken sind sofort geeignete Gräser nachzusäen.
Die Schafgarbe ist auch eine ausdauernde, krautige bis zu 100 cm groß werdende Pflanze. Sie bildet im Gegensatz zum Rainfarn jedoch nur dünne und waagerecht ober- bzw. unterirdisch verlaufende Wurzeln, aus denen sie immer wieder erneut austreibt. Die Laubblätter sind gefiedert, die Doldenblüte ist weiß. Schafgarbe lässt sich auch durch mehrfaches zeitiges Mähen oder Mulchen zurückdrängen. Da es sich bei dieser Pflanze um einen durchaus gewünschten Kräuteranteil handelt, ist bei geringem Vorkommen eine chemische Bekämpfung nicht angebracht.
(Folge 40-2018)