Preis für zweiten Schnitt

Nach den Stickstoffempfehlungen für Grünland setzt man für den zweiten Schnitt bei mittlerem Ertragsvermögen 70 kg N/ha und für einen dritten Schnitt 30 kg N/ha an. Bei einer durchschnittlichen Milchviehgülle mit 8 % Trockensubstanz (TS) und einem NH₄-N-Gehalt von 2,1 kg müssen Sie danach 33 m³ Milchviehgülle bzw. beim Einsatz von Kalkammonsalpeter rund 2,6 dt/ha für den zweiten Schnitt düngen. Um eine Überdüngung und Narbenschäden zu vermeiden, ist bei Rindergülle die Höchstgabe pro Aufwuchs aber auf 20 bis 25 m³ zu begrenzen.

Damit Ihr Berufskollege, der Ihnen die Wiese überlassen will, keine Probleme bei einer Betriebskontrolle bekommt, sollte er weiter der Bewirtschafter bleiben und Ihnen den Aufwuchs verkaufen. Dabei können Sie so rechnen: Die Gesamtaufwendungen für intensiv genutztes Grünland betragen einschließlich des Pachtansatzes jährlich rund 1.300 €/ha. Bei einer unterstellten viermaligen Schnittnutzung ist der Ertragsanteil für den zweiten Schnitt mit etwa 25 % des Jahresertrages anzusetzen. Wenn der Berufskollege seine Basis- und Greeningprämie gegenrechnet, verbleiben Kosten pro Schnitt von etwa 200 bis 250 €/ha. Diese Kosten müssten Sie dem Pferdehalter erstatten.

Sie könnten aber auch Ihre Leistungen genau beziffern, zum Beispiel das Düngen mit Gülle oder Mineraldünger. Dabei können Sie auf die Erfahrungssätze für Maschinenringarbeiten für Landwirte zurückgreifen, die im Internet unter www.bhd-mr-westfalen.de zu finden sind. Die Mahd und Ernte bei einem Ab-Feld-Verkauf würden dann zu Ihren Lasten gehen. Ihre so errechneten Kosten können Sie dann von den genannten 200 bis 250 € pro ha und Schnitt ab­ziehen.