Für die Qualität des Grünlandes und damit des Grünfutters sind verschiedene Parameter entscheidend: zum Beispiel Standort, Wasserversorgung, Bodenart, Nährstoffversorgung, Gräsermischung, Schnittzeitpunkt, Witterung, Pflege und für welche Tierart (z. B. Rinder oder Pferde) das Futter produziert werden soll.
Besonders wichtig ist aber immer, die richtige Bewirtschaftungsintensität aufeinander abzustimmen. Intensiv gedüngtes Grünland muss in der Bewirtschaftung auf dieses abgestimmt werden (z. B. vier bis fünf Schnitte), Nachsaat usw., während verhalten gedüngtes Grünland (z. B. ein Schnitt, danach Beweidung) nicht extensiv gepflegt werden sollte, um gute Grundfutterqualitäten zu erbringen.
Gerade bei Pferdehaltern ist eine intensive Düngung verpönt, oftmals zu Unrecht. Intensiv gefahrenes Grünland bringt deutlich mehr Ertrag, einhergehend in der Regel mit hohen Protein- und Nährstoffgehalten. Verhalten gedüngtes Grünland bringt nicht so hohe Erträge, in der Regel mit niedrigeren Protein- und Nährstoffgehalten. Ungedüngtes Grünland bringt den geringsten Ertrag, in der Regel mit sehr niedrigeren Protein- und Nährstoffgehalten.
Für Pferde unter „normalen Haltungsbedingungen“ im Freizeitbereich genutzt, reicht das weniger bis extensiv genutzte Grünland durchaus aus, um die Tiere gesund und ohne Zusatz von „Kraftfutter“ zu ernähren. Sehr gut trainierte oder Zuchtpferde (tragende oder laktierende Stuten) benötigen mehr Protein und Nährgehalte im Futter. Robustpferderassen mit wenig Bewegung oder Reitnutzung sind sehr empfindlich bei hohen Protein- und Nährstoffgehalten des Grundfutters und reagieren oftmals mit Koliken, aufgequollenen Extremitäten und Hufrehe auf eine zu nährstoffhaltige Fütterung.
Das Problem ist aber in der Regel für Einstellbetriebe, dass alle oben genannten Varianten in ihrem Stall als Einstellpferde zu finden sind.
Fazit: Die Düngung allein entscheidet nicht über für Pferde geeignetes Grundfutter (gut oder schlecht), sondern das Zusammenspiel vieler Faktoren in der Grünlandfutterproduktion. Diese Unterschiede in der Grundfutterversorgung (intensiv, verhalten, extensives Grünland) kann der Pferdehalter mit Zusatzfuttermitteln wie etwa Kraftfutter oder aber auch durch Zufütterung/Austausch von gutem Futterstroh ergänzen.