Das Erbsenstroh wird zwar in der Regel gehäckselt und verbleibt auf dem Feld, es kann aber auch durchaus als Futter für Wiederkäuer genutzt werden.
Literaturhinweisen zufolge wird Erbsenstroh von Rindern, Schafen und auch Pferden gerne gefressen. Es ist höherwertig als beispielsweise Gerstenstroh. Daneben gibt es die Möglichkeit, das Stroh in einer Biogasanlage zu vergären.
Für die Nutzung des Erbsenstrohs ist eine gute Standfestigkeit erforderlich. Die heutigen Sorten bleiben bei normaler Witterung bis zur Ernte stehen und trocknen gut ab, bei hohen Niederschlägen vor der Ernte kann es allerdings auch zu Lager kommen, was die Strohbergung erschwert. Futtererbsen haben ein Korn-Stroh-Verhältnis von 1 : 1, sodass der Strohertrag dem Kornertrag entspricht. Erbsenstroh enthält je dt 1,5 kg N, 0,3 kg P2O5, 2,6 kg K2O und 0,3 kg MgO. Wenn das Stroh abgefahren wird, müsste zumindest die Abfuhr an Grundnährstoffen monetär ausgeglichen werden. Bei einem Ertragsniveau von 40 dt/ha wären das bei derzeitigen Mineraldüngerpreisen gut 70 €/ha, bei höheren Erträgen entsprechend mehr. Die rund 60 kg N/ha, die mit dem Erbsenstroh den Acker verlassen, müssen sicherlich nicht komplett bezahlt werden, weil deren Wirksamkeit im nachfolgenden Mais schwer zu kalkulieren ist.
Der Anbau einer Zwischenfrucht ist anzuraten. Die Erbsen hinterlassen stickstoffreiche Erntereste und aufgrund der langen Beschattung und intensiven Durchwurzelung einen ausgesprochen garen Boden. Das führt nicht nur zu hohen Nmin-Mengen zur Ernte, weil ein Tell der Erntereste bereits mineralisiert ist, sondern zusätzlich zu einem mitunter starken Anstieg der Nmin-Werte in den Herbstmonaten, die durchaus auf über 100 kg N/ha ansteigen können.
Nachgebautes Wintergetreide könnte hiervon nur einen geringen Anteil aufnehmen. Insofern ist der von Ihnen vorgesehene Anbau einer Zwischenfrucht sehr sinnvoll, um einen großen Teil des Stickstoffes biologisch zu binden und so für den nachfolgenden Mais zur Verfügung zu stellen. Das kann theoretisch über Ackergras erfolgen, das Ihr Nachbar aber vermutlich im Frühjahr beernten möchte. Die Folge wäre natürlich, dass mit dem Aufwuchs Stickstoff abgefahren wird, der für den Mais nicht mehr zur Verfügung steht. Gleichzeitig kommt es gegebenenfalls wegen der zuvor durchzuführenden Schnittnutzung zu einer verzögerten Maissaat.
Demgegenüber wäre eine reine Gründüngungszwischenfrucht wie Ölrettich oder Senf ebenfalls in der Lage, große Stickstoffmengen zu konservieren und die gute Bodengare, die die Erbsen hinterlassen, zu erhalten. Um eine vorzeitige N-Freisetzung und damit verbundene N-Verluste zu vermeiden, sollten insbesondere auf leichten Böden winterharte Zwischenfrüchte gewählt werden, die erst im Frühjahr umgebrochen werden.