Wegrauke (Sisymbrium officinale) gehört zur Familie der Kreuzblütler. Das winterharte Kraut wird eher selten auf Grünland zum Problem. Möglicherweise hängt es mit der diesjährigen Trockenheit zusammen, dass sich die als Stickstoffanzeiger bekannte Pflanze stärker ausgebreitet hat. Dass Kräuter mit ausbleibendem Regen besser zurechtkommen als Gräser, war in diesem Jahr auch an Wegrändern zu beobachten. Während die Gräser welk wurden, konnten viele Kräuter, darunter auch die Wegrauke, ihren Blattapparat erhalten und zeigten sich als staubig grüne Punkte auf braun-weißem Untergrund.
Unter feuchteren Bedingungen und bei zwei- bis dreimaligem Schnitt sollten die Gräser in Kombination mit regelmäßiger Nachsaat wieder die Oberhand erlangen. Chemisch ist eine Bekämpfung mit z. B. 25 g/ha Harmony SX möglich. Dieses vergleichsweise kleeschonende Mittel wird vorzugsweise im Spätsommer nach dem letzten Schnitt eingesetzt. Im Frühjahr kann unter anderem mit 2 l/ha U 46 M-Fluid gearbeitet werden. Das Mittel ist weniger kleeschonend. Optimaler wird behandelt, wenn die Masse der Pflanzen anfängt, einen Stängel zu schieben. Für eine gute Wirkung ist warmes, wüchsiges Wetter erforderlich. Die Temperatur sollte oberhalb von 18 °C liegen und die Luftfeuchte mehr als 60 % betragen. Zwischen Anwendung und erneuter Nutzung ist eine Wartezeit von 14 Tagen einzuhalten.
(Folge 44-2018)