Mit dem Verkauf ab Feld sollten Sie Ihre Kosten decken. Im Wesentlichen sind dies Düngerkosten, Kosten der Arbeitserledigung und die Flächenpacht bzw. bei Eigentumsflächen der Pachtansatz. Daneben sollten Sie die flächengebundenen Festkosten ansetzen. Anteilig können Sie die Betriebsprämie gegenrechnen.
Ein guter Grünlandstandort bringt etwa 120 dt Trockenmasse je Hektar und Jahr. Je nach Wachstumsbedingungen und nachfolgender Nutzung fällt gut die Hälfte auf den ersten Schnitt. Zum ersten Schnitt wird eine Düngegabe mit 100 kg N empfohlen. Außerdem benötigt eine regelmäßig schnittgenutzte Grünlandfläche bei ausgeglichener Bodenversorgung eine Grunddüngungszufuhr von 40 kg P2O5 und 120 kg K2O, die dem Entzug entspricht.
Bei den aktuellen Mineraldüngerpreisen von 1,08 €/kg N, 0,86 €/kg P2O5 und 0,81 €/kg K2O (inklusive Mehrwertsteuer) liegen die Düngerkosten bei etwa 240 €/ha für den ersten Schnitt. Die Nährstoffe können Sie auch über organische Dünger liefern, dann ergeben sich andere Kosten.
Die Höhe des zweiten Kostenblocks der Arbeitserledigung für die Wiesenpflege und das Düngerstreuen lassen sich aus den Erfahrungssätzen für Maschinenring-Arbeiten für Landwirte (www.bhd-mr-westfalen.de) kalkulieren. Sie liegen bei 35 €/ha.
Die Flächenkosten für Grünland über eine zu zahlende Pacht bzw. bei Eigentum über den Pachtansatz sind regional unterschiedlich. Setzen Sie zum Beispiel 400 €/ha an, entfällt die Hälfte bis zum ersten Schnitt (200 €/ha).
Die flächengebundenen Festkosten, etwa für die Berufsgenossenschaft, können Sie mit etwa 30 € für den ersten Schnitt veranschlagen. Die Hälfte der Basis- und Greeningprämie (135 €/ha) können Sie gegenrechnen. Nach dieser Kalkulation ergibt sich ein möglicher Preis ab Feld von 370 €/ha für den ersten Schnitt.
Die Gesamtaufwendungen für intensiv genutztes Grünland einschließlich des Pachtansatzes betragen rund 1250 €/ha jährlich. Bei unterstellten vier Schnittnutzungen ist der Ertragsanteil für den zweiten Schnitt mit etwa 25 % des Jahresertrages anzusetzen, was eine Vergütung von 310 €/ha ergibt.
Ob Sie volle Kostendeckung erzielen, wenn Sie mit dem Berufskollegen verhandeln, hängt auch vom Angebot und der Nachfrage in Ihrer Region ab.
(Folge 4-2018)