Das Ramtillkraut (Guizotia abyssinica), auch Gingellikraut genannt, gehört wie die Sonnenblume zu der Familie der Korbblütler. Ramtillkraut stammt ursprünglich aus Afrika und wird heute hauptsächlich in Äthiopien, Indien, Pakistan, Birma und Nepal zur Körnernutzung (Ölgewinnung) angebaut. Es ist eine einjährige Art, die bei uns inzwischen seit einigen Jahren als nicht winterharte Sommerzwischenfrucht kultiviert wird.
Bei früher Saat bis spätestens Mitte August ist die Entwicklung recht zügig. Ramtillkraut liefert dann einen kräftigen Herbstaufwuchs, der allerdings bei ersten Frösten sehr schnell abfriert. Bei späteren Saatterminen ist die Entwicklung im Vergleich zum Senf deutlich verzögert. Bei zeitiger Saat ist die Beimengung zu spät blühenden Senfsorten zur Vorbereitung von Mulchsaaten jedoch sinnvoll, denn im Vergleich zu Senf beschattet das Ramtillkraut den Boden im Herbst intensiver und länger anhaltend als der Senf. Wegen der etwas unsicheren Anfangsentwicklung und der sehr hohen Frostempfindlichkeit eignet es sich eher als Gemengepartner als für die Reinsaat. Mischungen mit Ramtillkraut kommen vor allem als Vorfrucht zu Mulchsaaten von Mais und Zuckerrüben infrage. In der Kartoffelfruchtfolge ist es wegen seiner Anfälligkeit für Rhizoctonia und in der Rapsfruchtfolge wegen der Anfälligkeit für Sclerotinia weniger zu empfehlen.