Maulwürfe ernähren sich vor allem von Regenwürmern und Käferlarven (z. B. Drahtwurm). Aus diesem Grunde sind Ackerflächen für sie besonders interessant und ihr Vorkommen ist ein guter Hinweis darauf, dass ordentlich Leben im Boden steckt. Werden die Felder nach der Ernte gepflügt und das neue Saatbett gründlich vorbereitet, werden auch die oberflächennahen Tunnelstrecken großflächig zerstört. Die Maulwürfe, die im Saumbereich der Felder siedeln bzw. die, die sich dorthin retten konnten, beginnen nach der Bearbeitung sehr schnell damit, neue Gänge in den lockeren, nahrungsreichen Boden zu graben. Dabei können sie in 24 Stunden Strecken von weit über 100 m zurücklegen.
Hintergrund für die meist nur kurzzeitig auffällige Grabeaktivität ist der besondere Nahrungserwerb der Maulwürfe. Ihre ausgedehnten, verzweigten Gangsysteme funktionieren als eine Art „Fallgrube“ für Regenwürmer und Insektenlarven. Maulwürfe durchlaufen ihre Gänge regelmäßig und sammeln dabei einfach alles Fressbare ein oder graben es aus den Wänden heraus. Je größer ihr Tunnelsystem ist und je mehr Nahrung sie darin aufsammeln können, desto weniger müssen sie aktiv graben und desto unauffälliger wird ihre Anwesenheit. Auf pfluglos bearbeiteten Feldern oder in Dauerkulturen werden die meist 5 bis 50 cm tief liegenden Gangsysteme kaum gestört. Auf diesen Flächen ist über längere Zeiträume hinweg häufig keine oder nur eine sehr geringe Grabetätigkeit zu bemerken. Besonders intensiv wühlen Maulwürfe in der Paarungszeit, zwischen Januar und März, und im Spätherbst, wenn sie ihrer Beute in tiefere Bodenschichten folgen. Im Sommer stammen frische Maulwurfshaufen häufig von Jungtieren, die sich nach der Vertreibung aus dem Mutterbau ein eigenes Gangsystem ausbauen müssen.