Kurz vor der Ernte findet man in jedem Jahr mehr oder weniger hoch stehende Ähren, die schwarz verfärbt sind. Die Verfärbung wird durch sogenannte Schwärzepilze wie Alternaria, Cladosporium, Stemphylium und andere verursacht. Schwärzepilze befallen immer nur abgestorbene Pflanzenteile (Saprophyten). Sie treten bei feuchter, warmer Witterung an notreifen Ähren auf. In der Regel verursachen sie keinen bzw. nur einen sehr geringen Ertragsverlust. Flächiger Befall kann in Jahren mit deutlich verzögerter Ernte bei anhaltend feuchter Witterung vorkommen. Momentan finden sich meist nur vereinzelte Ähren im Bestand. Hierbei handelt es sich um Pflanzen, die vorzeitig, also deutlich vor der normalen Reife, abgestorben sind. Der Befall mit Schwärzepilzen tritt hier als sekundärer Befall auf. Primär sind andere Einflussfaktoren für das vorzeitige Absterben einzelner Pflanzen verantwortlich.
Meistens ist die Halmbasis durch Krankheiten vorzeitig zerstört, sodass der Nährstoff- und Wasserfluss in der Pflanze unterbrochen wurde. Es kommt dann zu einer vorzeitigen Reife der Einzelpflanze.
Begünstigt durch die trockene Herbst- und Frühjahrswitterung sind Halmbasiserkrankungen in diesem Jahr kein großes Problem. Besonders Triticale zeigt wenig Befall. Dennoch findet man fast unabhängig von der Vorfrucht auf wenigen Einzelschlägen im Weizen stärkeren Befall mit Halmbruch. Meistens handelt es sich dann um Frühsaaten. Auch die Schwarzbeinigkeit tritt nur sporadisch auf. Hier hätte man aufgrund der ho-hen Bodentemperaturen und der schlechten Strohrotte stärkeren Befall vermuten können.
Ein vorzeitiges Absterben einzelner Pflanzen mit jetzt schwarz verfärbten Ähren ist vielfach auf Teilflächen in nassen Löchern zu finden. Ursache dafür sind schlecht entwickelte Wurzeln.
Darüber hinaus können schwarz verfärbte Ähren auch eine Folge von echtem Fusariosenbefall sein. Besonders in Regionen mit viel Niederschlag im Mai und Juni und vor allem zur Blühphase ist das der Fall (Ostwestfalen). Diese Ähren sind dann vorzeitig abgereift und durch Schwärzepilze sekundär infiziert worden.
Grundsätzlich kann der beschriebene Primärbefall mit entsprechenden Fungizid- bzw. Beizanwendungen reduziert werden. Das komplette Ausschalten der Krankheiten gelingt aber nicht, sodass vereinzelt vorkommende vorzeitig abgestorbene Pflanzen immer vorhanden sind. Sofern sich dieser Befall auf nur wenige Pflanzen beschränkt, sind keine gravierenden Ertragsverluste zu befürchten.
(Folge 30-2019)