Mit dem Anbau von Zwischenfrüchten können Nährstoffe aus dem Boden vor der Auswaschung geschützt werden, indem sie in der Pflanzenmasse gespeichert werden. Werden Leguminosen angebaut, wird über die symbiotische N-Bindung der Knöllchenbakterien zusätzlicher Stickstoff aus der Luft in pflanzenverfügbaren N-Formen gebunden. Diese Bindung kann bei Reinsaaten von Leguminosenzwischenfrüchten mit 40 bis 60 kg N/ha in Ansatz gebracht werden. Die Humuslieferung wird in Humusäquivalenten ausgedrückt und als Humuskohlenstoff berechnet. Dabei wird die Lieferung einer abfrierenden Zwischenfrucht mit 80, die einer winterharten Zwischenfrucht mit 120 kg/ha Humus-C kalkuliert. In Abhängigkeit des Aufwuchses werden zusätzlich 160 bis 300 kg/ha Humus-C gebunden.
Mit einem Mulchen vor dem Abfrieren werden sowohl die N-Bindung wie auch die C-Bindung unterbrochen, sodass in beiden Fällen eine geringere Menge gebunden wird. Zudem werden mit einem Abschlegeln des Aufwuchses im Herbst große Mengen Stickstoff frei, die aus der Zersetzung der zerstörten Pflanzenmasse stammen. Kommt es darüber hinaus durch ein Mulchen auch zu einer Bodenbewegung, wird die Umsetzung zusätzlich angeheizt. Somit werden große Anteile des gebundenen Stickstoffs bereits zu Beginn der Sickerwasserperiode freigesetzt, die je nach Standort einer erheblichen Auswaschungsgefahr unterliegen. Deshalb sollten Gründüngungszwischenfrüchte nach Möglichkeit vor Winter nicht bearbeitet werden. Die höchste Leistung sowohl in der N- wie in der C-Lieferung ist durch den Anbau winterharter Zwischenfrüchte zu erzielen, die erst kurzzeitig vor der Bestellung der Folgefrucht eingearbeitet werden sollten.