Wenn Mais sehr stark unter Trockenheit gelitten und wenige oder gar keine Kolben angesetzt hat, entspricht der Nährstoffgehalt pro Tonne Trockenmasse (TM) in etwa dem 1,65-fachen Nährstoffgehalt von Getreidestroh. Stroh hat, gerechnet mit Mineraldüngerpreisen, in etwa einen Nährstoffwert von netto 15 €/ha je t TM. Bei einem Ertrag von 4 bis 7 t TM/ha ergibt sich für Stroh ein Netto-Nährstoffwert von 60 bis 105 €/ha. Für sehr stark von Trockenheit geschädigten Mais, mit einem geschätzten Ertrag von 4 bis 8 t TM/ha (entspricht einem Frischmasseertrag bei 32 % Trockensubstanz von 125 bis 250 dt/ha), ist damit ein Nährstoffwert von 100 bis 200 €/ha anzusetzen. Diesen Erlös müssten Sie beim Verkauf ab Feld, abzüglich eventuell anfallender Mulchkosten, zumindest erzielen, um den Wert der Nährstoffabfuhr auszugleichen.
In veredlungsstarken Regionen haben Sie eventuell die Möglichkeit, die Nährstoffabfuhr kostengünstig über eine entsprechende Gülleabnahme (20 bis 25 m3/ha) auszugleichen.
Das Einmulchen schlechter Maisbestände dürfte bei vorhandener Futterknappheit betriebswirtschaftlich in der Regel keine Alternative sein. Selbst geringe Erlöse von 50 bis 70 €/t TM ab Feld (Erntekosten beim Käufer) ermöglichen, unter Einbeziehung eingesparter Mulchkosten und eines kostengünstigen Nährstoffausgleichs über organische Dünger, eine deutlich vorteilhaftere Verwertung.
(Folge 36-2019)