Termingerecht stellten sich diesjährig ab Mitte April optimale Wetterbedingungen für die Maisaussaat ein. Die Flächen waren gut befahrbar und die Bodentemperaturen lagen im Tagesmittel über 10 °C. Die Keim- und Auflaufphase wurde dann aber durch das „spätwinterliche“ Wetter in der letzten Aprilwoche abrupt unterbrochen. Wurde vor dieser Kälteperiode gesät, brauchten die Saaten in der Regel mindestens drei Wochen für den Feldaufgang. Unter diesen Auflaufbedingungen war durchaus mit schlechteren Feldaufgängen zu rechnen. Selbst unter optimalen Saatbettbedingungen sind daher in vielen Beständen Fehlstellen in den Maisreihen zu finden. Wird in diesen Fehlstellen zeitig nachgegraben, sind tote Körner, abgestorbene oder korkenzieherartig verdrehte Keimlinge zu finden. Einzelne schwache Keimlinge liefen auch noch später, oftmals verdreht auf. Für den Ertragsaufbau sind diese Nachaufläufer in der Regel unbedeutend. Verstärkt sind diese Symptome dort zu finden, wo das Saatbett stark verschlämmt bzw. verkrustet war, oder auch in ein zu grobklutigen Saatbett gedrillt wurde. Die Triebkraft des Saatguts ist dann durch das Durchbrechen des Bodens bzw. das Umwachsen der Kluten zusätzlich gefordert. Insbesondere auf Standorten mit schweren Böden, nach Zwischenfruchtanbau, wurden Keimlinge und junge Maispflanzen auch von Schneckenfraß getroffen. Dies ist auch auf den mitgesandten Fotos zu erkennen. Die Pflanzen zeigen neben den typischen Fraßschäden auch durch den Schneckenfraß hervorgerufene Verklebungen, die das Ausrollen der Blätter verhindern und die Schlingenbildung zur Folge haben. Während normal entwickelte Pflanzen den Schnecken schnell „aus dem Maul“ wachsen, werden langsam wachsende Nachaufläufer dadurch noch zusätzlich geschwächt oder sterben gänzlich ab.