Mais für Biogasanlage wie tief häckseln?

In Abhängigkeit von den Standort- und Bodenverhältnissen ist bei der Silomaisernte theoretisch ein tieferes Häckseln bis zu Stoppellängen von 10 bis 15 cm möglich, aber nicht empfehlenswert. Einen konkreten Richtwert gibt es dazu nicht, in der Praxis sind Stoppellängen ab ca. 20 cm üblich. Insbesondere auf Sandböden sind die unteren Stängelabschnitte regelmäßig stark verschmutzt, was die Aschegehalte im Häckselgut nicht unerheblich ansteigen lassen kann. Der am unteren Stängel anhaftende Sand erhöht darüber hinaus den Verschleiß der Schneidwerkzeuge. Wird der Mais mit höheren Stoppellängen gehäckselt, steigen durch den höheren Kolbenanteil der Trockenmassegehalt und die Energiekonzentration im Häckselgut tendenziell an. Gleichzeitig wird im geringen Umfang auf Trockenmasseertrag verzichtet. Der Ertragsverlust ist dabei vom Sortentyp bzw. vom tatsächlichen Wuchs der Maispflanzen abhängig. In der Literatur werden 2 bis 5 % Frischmasse je 10 cm Stängel genannt. Es ist aber zu berücksichtigen, dass zum Zeitpunkt der Silomaisreife im Stängel mit T-Gehalten zwischen 18 und 20 % deutlich mehr Wasser enthalten ist als im Kolben (ca. 55 % T). Der Verlust an Trockenmasseertrag durch die höhere Stoppel wird daher bei maximal 1 % je 10 cm Stoppellänge liegen. Sofern bei der Abrechnung des Silomaises nach Gewicht der tatsächliche Trockenmassegehalt des Erntegutes berücksichtigt wird, was grundsätzlich zu empfehlen ist, dürften sich die Ertragsausfälle bei Stoppelhöhen zwischen 20 und 40 cm in Grenzen halten.