Humusbilanz ...?

Seit 2015 ist ein direkter Nachweis einer ausgeglichenen Humuswirtschaft bzw. dass die Organische Substanz im Boden erhalten bleibt, nicht mehr erforderlich. Es bedarf weder einer Humusuntersuchung noch Humusbilanzierung. Der Nachweis wird durch die Verpflichtung für eine diversifizierte Fruchtfolge automatisch erbracht.

Trotzdem ist es für eine eigene Einschätzung interessant und sinnvoll, eine Humusbilanzierung für seinen Betrieb zu rechnen. Eine Berechnung nach VDLUFA-Ansatz ist mit der Excel-Anwendung „Nährstoffvergleich NRW“ möglich. Diese finden Sie im Internet der Landwirtschaftskammer NRW im Bereich Landwirtschaft/Ackerbau/Duengung (www.landwirtschaftskammer.de ).

Der Humuswert wird in Humusäquivalenten (Häq) pro Hektar und Jahr angegeben. Nach Eingabe der beiden Fruchtfolgen mit durchschnittlichen Erträgen und Einsatz der Mischgülle, ergibt sich im Falle eines Strohverbleibs für beide Fruchtfolgen eine positive Humusbilanz. Fruchtfolge 2 mit Wintergerste hat aber einen doppelt so hohen Humuswert (1529 Häq anstelle 690 Häq). Wird das Stroh von Weizen und Gerste abgefahren, ergibt sich immer noch eine positive Humusbilanz.

Wird in der Fruchtfolge 1 mit zweimaligem Maisanbau das Weizenstroh abgefahren, ergibt sich eine leicht negative Humusbilanz von –29 Häq. Auch das ist noch tragbar. Der Humusbilanzsaldo durfte nach alten Cross-Compli­ance-Vorgaben den Wert von –75 Häq je Hektar und Jahr nicht unterschreiten.